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Untersuchungen zur bakteriellen Erkrankung Acidovorax ...

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DISKUSSION<br />

In elektronenmikroskopischen <strong>Untersuchungen</strong> mit Goldpartikelmarkierung, die am<br />

Julius Kühn-Institut von mit A. valerianellae-kontaminierten Feldsalatsamen<br />

durchgeführt wurden, waren vermehrt Bakterien am äußeren Rand eines<br />

Saatgutkornes zu finden und nur sehr vereinzelt im Inneren des Kornes lokalisiert<br />

(persönliche Mitteilung K. Thiele, Julius Kühn-Institut). Dies deutet darauf hin, dass<br />

die Saatgutkontamination durch A. valerianellae vermehrt durch äußere Einflüsse als<br />

durch vaskulären Transport geschieht. Durch die im Jahr 2009 durchgeführte Aussaat<br />

der gebeizten Ausgangssaatgutpartien sollte vor allem ein Einfluss der<br />

Bewässerungsstrategie auf die Saatgutübertragung von A. valerianellae ermittelt<br />

werden. Verwendet wurde hier gebeiztes Saatgut, da das ungebeizte Saatgut nicht<br />

mehr im ausreichenden Maße <strong>zur</strong> Verfügung stand. Die Bestände wurden zum einen<br />

mittels Tröpfchenbewässerung gewässert, zum anderen durch eine Beregnung über<br />

Kopf, wie sie auch in den Vorjahren stattfand. Die Vermutung, dass eine<br />

Saatgutübertragung nur dann zustande kommt, wenn es über die Bewässerung zu<br />

einem Hochspritzen von Bakterien aus Symptom tragenden Blättern in die Blüte und<br />

somit von außen an das Saatgut kommt, konnte jedoch auf Basis der Ergebnisse nicht<br />

bestätigt werden.<br />

Alle untersuchten Saatgutpartien waren gesund, mit Ausnahme der Saatgutpartie<br />

„AV-64 (Tröpfchen)“. Diese war nach Untersuchung mittels Sweatbox-Test und<br />

Aufwuchstest im Gewächshaus frei von A. valerianellae (Tab. 3.13), während sie<br />

nach Durchführung der Ankeimmethode auf Papier als kontaminiert ausgewiesen<br />

wurde (Tab. 3.14). Bewässerungsunabhängig traten im Produktionsbestand keine<br />

A. valerianellae-Symptome auf, weder bei Pflanzen der gesunden Ausgangspartie<br />

noch bei Pflanzen der kontaminierten Ausgangspartie, so dass das Ergebnis der<br />

Ankeimmethode auf Papier als falsch-positiv zu bewerten ist.<br />

Verantwortlich für dieses Ergebnis scheint dennoch weder das Aussaatjahr noch die<br />

Bewässerung zu sein, sondern die Beize des Saatguts. Eine chemische Saatgutbeize<br />

kann einen A. valerianellae-Befall mindern. So bestätigten <strong>Untersuchungen</strong> der<br />

gebeizten Ausgangssaatgutpartien im Sweatbox-Test eine Befallsfreiheit (Tab. 3.13).<br />

Nach persönlicher Mitteilung von G. Hiddink (Enza Zaden) kann eine Beizung mit<br />

Thiram, Metalaxyl und Iprodion einen <strong>bakteriellen</strong> A. valerianellae-Befall an<br />

Pflanzen überraschend abschwächen. Ergebnisse eigener Vorversuche (Ergebnisse<br />

nicht dargestellt) konnten dies ebenso bestätigen. Aus der Literatur ist bekannt, dass<br />

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