11.12.2012 Aufrufe

Untersuchungen zur bakteriellen Erkrankung Acidovorax ...

Untersuchungen zur bakteriellen Erkrankung Acidovorax ...

Untersuchungen zur bakteriellen Erkrankung Acidovorax ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DISKUSSION<br />

vollständig gehemmt wurden. Beim Quellprozess nach der Aussaat konnten sich<br />

diese Pathogene vermehren und zu einem stärkeren Befall führen.<br />

Die nachgewiesene Befallsminderung von A. valerianellae mittels<br />

Dampfdesinfektion und Warmwasserbehandlung waren erste Erfolge dieser<br />

Dekontaminationsmaßnahmen, eine vollständige Dekontamination wurde aber nicht<br />

erreicht.<br />

Aus der Literatur sind neben physikalischen Desinfektionsmethoden (Heißwasser,<br />

Dampf, Elektronenbehandlung) auch reine Oberflächensterilisationen<br />

(Natriumhypochlorit, verschiedene Öle und Säuren) bekannt, die gute Erfolge bei<br />

samenbürtigen Pathogenen besitzen. Da die Lokalisierung von A. valerianellae am<br />

oder im Saatgut unklar ist, sollten Kombinationen aus Behandlungen, die Pathogene<br />

innerhalb des Samens und Behandlungen, die vermehrt die Samenoberfläche<br />

angreifen, für zukünftige <strong>Untersuchungen</strong> ebenso berücksichtigt werden wie<br />

Einzelbehandlungen.<br />

Für den Feldsalatanbau sind keine Bakterizide zugelassen, daher sollte die<br />

Ausbreitung von A. valerianellae in Beständen mit pflanzenbaulichen Maßnahmen<br />

kontrolliert werden. Dazu gehört, dass zunächst gesundes Saatgut ausgesät wird.<br />

Resistente Feldsalatsorten sind derzeit nicht vorhanden. Des Weiteren soll darauf<br />

geachtet werden, dass Feldsalat in einer Fruchtfolge angebaut wird, bei der auf<br />

gleicher Fläche Feldsalat nicht direkt auf Feldsalat folgt, sondern mit mindestens<br />

einjährigem Abstand, um einer Bodenüberdauerung entgegenzuwirken. Die<br />

Feldsalatkultur soll zudem entsprechend der Erregeransprüche so trocken wie<br />

möglich geführt werden, um eine Infektion zu vermeiden. Das heißt, dass man auf<br />

ein rasches Abtrocknen der Blätter achten muss, indem der Bestand gut durchlüftet<br />

wird. Beregnungen in den Abendstunden sind nach Möglichkeit nicht durchzuführen.<br />

Da die Vermehrung von A. valerianellae bei höheren Temperaturen umso schneller<br />

erfolgt, kann ein Feldsalatanbau in der wärmeren Jahreszeit nicht befallsreduzierend<br />

wirken (HINRICHS-BERGER et al., 2005, MOLTMANN et al., 2000).<br />

157

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!