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Untersuchungen zur bakteriellen Erkrankung Acidovorax ...

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EINLEITUNG<br />

Pflanzen berühren. Eine Ausbreitung über Saatreihen hinweg ist nach<br />

Bestandesschluss festzustellen. Blattkontakt und Wasserspritzer sind vermutlich für<br />

diese Übertragung verantwortlich. GRONDEAU et al. (2007) berichten, dass<br />

A. valerianellae-Bakterien bis zu 39 Tage nach der Ernte von infizierten Pflanzen an<br />

deren Pflanzenresten im Boden nachweisbar sind und der Boden somit eine<br />

Inokulumquelle für weitere Aussaaten darstellt.<br />

Feldsalatsaatgut ist zunächst, laut RAT und GARDAN (1993), keine Inokulumquelle<br />

von A. valerianellae. Die Isolierung des Bakteriums aus kommerziellem Saatgut<br />

gelingt nicht, während der Nachweis nach künstlicher Saatgutinfektion funktioniert<br />

(BARCHEND, 2003 und 2004). Im Jahr 2006 wird, nach <strong>Untersuchungen</strong> von sechs<br />

Saatgutpartien, eine Saatgutbelastung mit A. valerianellae nachgewiesen<br />

(GRONDEAU und SAMSON, 2009) und die Saatgutübertragung erscheint möglich.<br />

Verstärkt tritt die Krankheit in den französischen beziehungsweise süddeutschen<br />

Anbaugebieten auf (MOLTMANN et al., 2000, PERON und REES, 1998), wo die<br />

Hauptanbaugebiete von Feldsalat liegen. Die Krankheit stellt <strong>zur</strong>zeit die wichtigste<br />

und gefährlichste <strong>Erkrankung</strong> an Feldsalat in Frankreich dar (GRONDEAU et al.,<br />

2007) und Bekämpfungsmöglichkeiten sind rar. Die französischen Feldsalatanbauer<br />

verhindern derzeit eine Bodenübertragung durch eine Desinfektion des Bodens mit<br />

Metam-Natrium. Diese Entseuchungsmaßnahme erfordert einen hohen Aufwand in<br />

Form von Spezialgeräten und garantiert lediglich eine Befallsminderung aber keine<br />

Befallsfreiheit (persönliche Mitteilung, T. Weinheimer, BOLAP GmbH). Gegen<br />

diese Krankheit sind in Deutschland bisher keine chemischen Pflanzenschutzmittel<br />

zugelassen, noch kann damit gerechnet werden, dass Antibiotika <strong>zur</strong> Bekämpfung<br />

zugelassen werden.<br />

Erste Hinweise auf eine mögliche Saatgutübertragung liegen vor (HINRICHS-BERGER<br />

et al., 2005, GRIMAULT et al., 2006, GRONDEAU und SAMSON, 2009) und eine<br />

weitere Ausdehnung der Befallsfläche auf diesem Weg wird befürchtet. Dieser<br />

Ausbreitungsweg bedroht eine wirtschaftliche Saatgutproduktion und die<br />

Feldsalatzüchtung.<br />

Eine sinnvolle Bekämpfungsstrategie von A. valerianellae beruht auf Kenntnis der<br />

Epidemiologie des Bakteriums (HINRICHS-BERGER et al., 2005). Als<br />

Regulierungsmöglichkeiten bieten sich vor allem pflanzenbauliche Maßnahmen an.<br />

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