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Untersuchungen zur bakteriellen Erkrankung Acidovorax ...

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EINLEITUNG<br />

durch GARDAN et al. (2003). 1998 wurde A. valerianellae in Belgien identifiziert<br />

(GRONDEAU et al., 2001), ein Nachweis für Deutschland erfolgte erstmals 1999 an<br />

Feldsalatproben aus der Pfalz (BARCHEND, 2003, MOLTMANN et al., 2000).<br />

A. valerianellae gehört zu der Gruppe der Gram- und Arginin-negativen, Oxidase-,<br />

Catalase- und Urease-positiven, aeroben Pseudomonaden. Die Bakterien besitzen<br />

eine Geißel, fluoreszieren nicht und bilden kein Levan auf saccharosehaltigen<br />

Nährmedien. Die Bakterien wachsen auf Nährböden langsam und erreichen nach vier<br />

Tagen einen Durchmesser von zwei Millimeter. Unter 4 °C und über 41 °C findet<br />

kein Wachstum der Zellen statt. Das Wachstumsoptimum liegt bei einer Temperatur<br />

von 28 °C. Aufgrund ihres langsamen Wachstums in vitro werden sie leicht von<br />

saprophytischen Bakterien überwachsen (BRAJE, 2005, JASU, 2004).<br />

Die Symptome einer A. valerianellae-Infektion von Feldsalat äußern sich zunächst<br />

als sehr kleine Punkte von dunkelgrüner Färbung, die im Gegenlicht wässrig bis ölig<br />

durchscheinen (Abb. 1.1). Bei Fortschreiten des Befalls werden die Flecken größer<br />

und können einen Durchmesser von bis zu 4 mm erreichen, sie färben sich dabei<br />

schwarz und sind etwa drei bis vier Tage nach der Infektion gut sichtbar. Zunächst<br />

weisen die Flecken keinen Hof auf. Im Verlauf der Krankheit kann sich aber ein<br />

chlorotischer Hof um die dunklen Flecken bilden. Die über die Blattspreite verteilten<br />

oder am Blattrand lokalisierten Flecken sind unregelmäßig geformt bis rund und<br />

scharf zum gesunden Gewebe abgegrenzt. Es können Blätter jeglichen Alters<br />

infiziert werden, das heißt sowohl die Keimblätter als auch Blätter erntereifer<br />

Pflanzen. Werden die Blätter sehr früh in der Blattentfaltung infiziert, so<br />

verkrümmen sie sich oft bei fortschreitendem Wachstum (BRAJE, 2005, MOLTMANN,<br />

1999).<br />

Eine Infektion mit A. valerianellae führt nicht zum Absterben der Feldsalatpflanzen,<br />

tritt aber insbesondere bei feuchter Witterung vor allem an den unteren Blättern auf<br />

und führt zu massiven qualitativen Schäden (Abb. 1.2). Der Umbruch ganzer<br />

Feldsalatanbauflächen kann die Folge sein (GRONDEAU et al., 2007). Auch schwach<br />

befallene Ware ist für eine Vermarktung ungeeignet, da der Befall sich in den oft<br />

folienumhüllten Verkaufsgebinden weiterentwickelt und im fortgeschrittenen<br />

Stadium in Fäulnis übergehen kann.<br />

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