Der Burgbote 1983 (Jahrgang 63)
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Mu^ aktuell<br />
Die Musik dieser Szene läßt bei<br />
aller Begeisterung schon die<br />
heraufziehende Götterdämme<br />
rung ahnen. <strong>Der</strong> Auftritt für den<br />
Chor ist mit Sicherheit der<br />
schwierigste des Abends. Die<br />
recht exponierte Intonation und<br />
die häufigen Synkopen erfor<br />
dern auch bei Berufschören<br />
stets höchste Konzentration.<br />
Erst danach entstand das -<br />
in der Handlung davorliegende<br />
Musikdrama „Die Walküre".<br />
Zwei Solisten singen das Duett<br />
zwischen Siegmund und Sieg<br />
linde. Beide sind einander<br />
fremd und begegnen sich im<br />
Hause Hundings, dem Manne<br />
Sieglindes. Sie fühlen sich zuein<br />
ander hingezogen und als es<br />
Siegmund gelingt das Schwert<br />
aus der Esche zu ziehen, das<br />
dort mit einer Verheißung ver<br />
bunden, seit langer Zeit steckt,<br />
erkennt Sieglinde in Siegmund<br />
ihren Bruder, mit dem sie später<br />
den Siegfried zeugt. Über dieses<br />
Duett des 1870 uraufgeführten<br />
Dramas schrieb Camille Saint-<br />
Saens 1876: „Kein Duett kann in<br />
theatralischer Hinsicht solchen<br />
Zauber entfalten, wie dieser<br />
Monolog." - „Hätte Wagner nur<br />
diese Szene geschrieben, sie<br />
würde genügen, uns zu über<br />
führen, daß sein Gedanken<br />
traum kein leerer Wahnl"<br />
Nicht nach, sondern während<br />
und zwischen der Ringkomposi<br />
tion entstand Wagners einzige<br />
179<br />
komische Oper „Die Meistersin<br />
ger von Nürnberg". Sie ent<br />
stand zwischen dem 16.7.1845<br />
und dem 24.10.1867. Aus die<br />
sem Werk gelangt das be<br />
rühmte „Preislied" des Walther<br />
von Stolzing „Morgendlich<br />
leuchtend" und die Zunftchöre<br />
- beides aus der sogenannten<br />
„Festwiese" des 3. Aktes zur<br />
Aufführung. Im Rahmen der<br />
Wagner-Musik mutet die leben<br />
dige Musik der Meistersinger<br />
geradezu erleichternd und fröh<br />
lich an. Mit der Ouvertüre dieser<br />
Oper beginnt unser diesjähriges<br />
Konzert.<br />
Ich hoffe, durch diese Erläu<br />
terungen das Programm und<br />
seine Inhalte etwas transparen<br />
ter gemacht zu haben und viel<br />
leicht hier und da etwas von<br />
dem persönlichen Interesse an<br />
dieser Literatur erweckt zu<br />
haben, dessen sie sicherlich<br />
wert ist und ohne welches ein<br />
Konzert, das ausschließlich aus<br />
den Werken eines einzelnen<br />
Komponisten besteht, für den<br />
einzelnen Sänger zum Erlebnis<br />
werden kann - für ihn, wie für<br />
das Publikum, denn wie sagte<br />
Richard Wagner nach der Urauf<br />
führung seines „Ringes" zum<br />
Publikum: „Sie haben jetzt ge<br />
sehen, was wir können: nun ist<br />
es an Ihnen, zu wollen. Und<br />
wenn Sie wollen, so haben wir<br />
eine Kunst."<br />
Henning Jäger<br />
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