Der Burgbote 1983 (Jahrgang 63)

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Für Freunde geschrieben Herbstliche Impressionen Im vergangenen Herbst hatte ich reichlich Muße, viele mich bedrängende Dinge zu beden ken. Zu meinen Problemen ge hörte auch der Burgbote und mein Bestreben, mit meinen Beiträgen unserer Vereinszeit schrift Inhalt und Gewicht zu geben. Aber nach den Veran staltungen zum 140jährigen Vereinsjubiläum war der Faden irgendwie gerissen. Verschie dene zu Papier gebrachte The men erschienen mir - sprach lich gesehen - zu holprig und in haltlich ohne jede Würze, Für diese „Tristesse" gibt es viele, leider jedoch meiner Einfluß nahme entzogene Gründe. Ich fand dieses Stimmungstief einmal trefflich in einem Be richt des Fleischgroßmarktes Köln beschrieben. Da hieß es: „Schweine verkehrten lustlos." Doch da es mich immer wieder zur Betätigung drängt, versu che ich nochmals, neue Berichte von vereinsbezogenen Bege benheiten aufzuzeichnen, de ren Fortsetzung ich ja immer angekündigt hatte. Gestatten Sie mir die einlei tende Frage, ob Sie eigentlich nicht bemerkt haben, daß meine Geschicht'chen schon bald dreiviertel Jahr ausblie ben; denn die schweigende Mehrheit der Sänger hat sich darüber weder sichtlich gefreut noch hörbar verwundert. C'est la vie I Auch bedrückt es, daß die Themen allmählich auslaufen. Ein in seinem Mitgliederstamm überwiegend so braver Be stand läßt Besonderheiten förmlich mit der Lupe suchen. Man muß schon weit ausholen, wenn man erwähnenswerte Bezüge in den Annaien ausgra ben will. Mit jedem neuen Bei trag verbindet sich ein immer größeres Maß an Arbeit; denn Historie bedarf einer sorgfälti gen und abgeklärten Darstel lung, Und ein ständiges Herum reiten auf kleinen menschlichen Schwächen und Eitelkeiten - wie sie in einer so großen Ge meinschaft wie dem KMGV nun einmal gang und gäbe sind - nein, sowas liegt mir nicht. Dar in, und das sei zu Ihrer Beruhi gung gesagt, unterscheiden wir uns nicht von anderen Ver einen, Die erste Nummer des Burg boten (Jahrgang 1983) fand ich in Anlage, Gliederung und Gesamtkonzept wohlgelungen. Man merkt, daß die Redaktion nunmehr endlich in engagier tere Hände gelegt wurde. End lich finden wir Mitarbeiter die ser Zeitschrift eine Abspracheund Ansprechstelle. Wohlge meinte Hinweise, Anregungen und Vorschläge fallen nunmehr nicht mehr unter den Tisch, son dern werden in gutem Sinn aus diskutiert. Was mich anbelangt, schaue ich überwiegend heiter in die Zukunft. Wie schön wäre es, wenn sich nunmehr wieder mehr Sänger zu einer frucht bringenden Mitarbeit bereit fänden. Schriftstellerisch be gabte Vereinsmitglieder - das hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt - sind ja gottlob existent. Der Beschluß der Hauptver sammlung vom 22. August 1982, den Burgboten nur noch alle zwei Monate herauszuge ben, wird leidermeiner Wesens art nur wenig gerecht. Ich neige nämlich dazu, nicht unbedingt Notwendiges von Tbg zu Täg zu verschieben. Wenn sich dann der Abliefertermin für die Manuskripte nähert, muß ich mich ganz schön am Riemen reißen. Aber so sind eben die Pensionärel Und wenn man Pech hat, bricht man sich einen Finger in der Nase. So wurde mir erst vor wenigen lägen bekannt, daß mein letzter Bei trag bei dem Redaktionswech sel irgendwo abhanden kam. Jetzt heißt es, längst Vergesse nes neu zu gebären. Wenn ich mich recht erinnere, handelte es sich um zwei Kurzgeschich ten, die sich zum einen mit der Wertung von Gesangvereinen und zum anderen mit einer net ten Lobpreisung des KMGV be schäftigen. Thema 1; In einer kleinen „Bettlektüre für jecke Kölner" erzählt Herbert Schöffler, wie er nach dem letzten Krieg erstma lig mit dem Kölner Humor, den er unter anderem der Bücher ferne (!) der Kölner zuschreibt, bekannt wurde, Sch. saß in der ersten Reihe des Zuschauerrau mes im Kölner Schauspielhaus. Man gab „Der Widerspenstigen Zähmung". Eine neben ihm sit-
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