24.02.2018 Aufrufe

Der Burgbote 1983 (Jahrgang 63)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Für Freunde<br />

geschrieben<br />

Herbstliche Impressionen<br />

Im vergangenen Herbst hatte<br />

ich reichlich Muße, viele mich<br />

bedrängende Dinge zu beden<br />

ken. Zu meinen Problemen ge<br />

hörte auch der <strong>Burgbote</strong> und<br />

mein Bestreben, mit meinen<br />

Beiträgen unserer Vereinszeit<br />

schrift Inhalt und Gewicht zu<br />

geben. Aber nach den Veran<br />

staltungen zum 140jährigen<br />

Vereinsjubiläum war der Faden<br />

irgendwie gerissen. Verschie<br />

dene zu Papier gebrachte The<br />

men erschienen mir - sprach<br />

lich gesehen - zu holprig und in<br />

haltlich ohne jede Würze, Für<br />

diese „Tristesse" gibt es viele,<br />

leider jedoch meiner Einfluß<br />

nahme entzogene Gründe. Ich<br />

fand dieses<br />

Stimmungstief<br />

einmal trefflich in einem Be<br />

richt des Fleischgroßmarktes<br />

Köln beschrieben. Da hieß es:<br />

„Schweine verkehrten lustlos."<br />

Doch da es mich immer wieder<br />

zur Betätigung drängt, versu<br />

che ich nochmals, neue Berichte<br />

von vereinsbezogenen Bege<br />

benheiten aufzuzeichnen, de<br />

ren Fortsetzung ich ja immer<br />

angekündigt hatte.<br />

Gestatten Sie mir die einlei<br />

tende Frage, ob Sie eigentlich<br />

nicht bemerkt haben, daß<br />

meine Geschicht'chen schon<br />

bald dreiviertel Jahr ausblie<br />

ben; denn die schweigende<br />

Mehrheit der Sänger hat sich<br />

darüber weder sichtlich gefreut<br />

noch hörbar verwundert. C'est<br />

la vie I Auch bedrückt es, daß die<br />

Themen allmählich auslaufen.<br />

Ein in seinem Mitgliederstamm<br />

überwiegend so braver Be<br />

stand läßt Besonderheiten<br />

förmlich mit der Lupe suchen.<br />

Man muß schon weit ausholen,<br />

wenn man erwähnenswerte<br />

Bezüge in den Annaien ausgra<br />

ben will. Mit jedem neuen Bei<br />

trag verbindet sich ein immer<br />

größeres Maß an Arbeit; denn<br />

Historie bedarf einer sorgfälti<br />

gen und abgeklärten Darstel<br />

lung, Und ein ständiges Herum<br />

reiten auf kleinen menschlichen<br />

Schwächen und Eitelkeiten -<br />

wie sie in einer so großen Ge<br />

meinschaft wie dem KMGV nun<br />

einmal gang und gäbe sind -<br />

nein, sowas liegt mir nicht. Dar<br />

in, und das sei zu Ihrer Beruhi<br />

gung gesagt, unterscheiden wir<br />

uns nicht von anderen Ver<br />

einen,<br />

Die erste Nummer des Burg<br />

boten (<strong>Jahrgang</strong> <strong>1983</strong>) fand ich<br />

in Anlage, Gliederung und<br />

Gesamtkonzept wohlgelungen.<br />

Man merkt, daß die Redaktion<br />

nunmehr endlich in engagier<br />

tere Hände gelegt wurde. End<br />

lich finden wir Mitarbeiter die<br />

ser Zeitschrift eine Abspracheund<br />

Ansprechstelle. Wohlge<br />

meinte Hinweise, Anregungen<br />

und Vorschläge fallen nunmehr<br />

nicht mehr unter den Tisch, son<br />

dern werden in gutem Sinn aus<br />

diskutiert. Was mich anbelangt,<br />

schaue ich überwiegend heiter<br />

in die Zukunft. Wie schön wäre<br />

es, wenn sich nunmehr wieder<br />

mehr Sänger zu einer frucht<br />

bringenden Mitarbeit bereit<br />

fänden. Schriftstellerisch be<br />

gabte Vereinsmitglieder - das<br />

hat die Vergangenheit immer<br />

wieder gezeigt - sind ja gottlob<br />

existent.<br />

<strong>Der</strong> Beschluß der Hauptver<br />

sammlung vom 22. August<br />

1982, den <strong>Burgbote</strong>n nur noch<br />

alle zwei Monate herauszuge<br />

ben, wird leidermeiner Wesens<br />

art nur wenig gerecht. Ich neige<br />

nämlich dazu, nicht unbedingt<br />

Notwendiges von Tbg zu Täg<br />

zu verschieben. Wenn sich<br />

dann der Abliefertermin für die<br />

Manuskripte nähert, muß ich<br />

mich ganz schön am Riemen<br />

reißen. Aber so sind eben die<br />

Pensionärel Und wenn man<br />

Pech hat, bricht man sich einen<br />

Finger in der Nase. So wurde<br />

mir erst vor wenigen lägen<br />

bekannt, daß mein letzter Bei<br />

trag bei dem Redaktionswech<br />

sel irgendwo abhanden kam.<br />

Jetzt heißt es, längst Vergesse<br />

nes neu zu gebären. Wenn ich<br />

mich recht erinnere, handelte<br />

es sich um zwei Kurzgeschich<br />

ten, die sich zum einen mit der<br />

Wertung von Gesangvereinen<br />

und zum anderen mit einer net<br />

ten Lobpreisung des KMGV be<br />

schäftigen.<br />

Thema 1; In einer kleinen<br />

„Bettlektüre für jecke Kölner"<br />

erzählt Herbert Schöffler, wie er<br />

nach dem letzten Krieg erstma<br />

lig mit dem Kölner Humor, den<br />

er unter anderem der Bücher<br />

ferne (!) der Kölner zuschreibt,<br />

bekannt wurde, Sch. saß in der<br />

ersten Reihe des Zuschauerrau<br />

mes im Kölner Schauspielhaus.<br />

Man gab „<strong>Der</strong> Widerspenstigen<br />

Zähmung". Eine neben ihm sit-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!