Der Burgbote 1983 (Jahrgang 63)

Veran
staltungen
Latin, die großen Kaufhäuser
oder das Centre Pompidou
Anziehungspunkte. Die Auf
zählung ließe sich seitenweise
erweitern, sie bliebe dennoch
unvollständig.
Der Künstlerfriedhof auf
Montmartre fand am letzten
Reisetag wegen zwei hier Lebensfahrt
ruhender Deutscher besonde
res Interesse. Hier ruht Jacques
Offenbach, ein „kölsche Jong",
der uns mit seiner „prickeln
den" Musik auch heute noch
begeistert. Zu dem anderen
Künstler, dessen Grabstätte wir
aufsuchten, haben die Deut
schen ein gespaltenes Verhält-
■ :
nls. Kann man Heinrich Heine
das eigentümliche Nebeneinan
der von schneidender, hohn
lachender Ironie und von
reinem Gefühl nicht verzeihen?
„Lebensfahrt" aus den Zelt
gedichten ruft uns den Dichter
und mit Ihm die Geschichte des
vergangenen Jahrhunderts In
Erinnerung.
Wolfgang Seul
Ein Lachen und Singen!
Es Blitzen und gaukeln
Die Sonnenlichter.
Die Wellen schaukeln
Den lustigen Kahn.
Ich saß darin
Mit lieben Freunden und
leichtem Sinn.
Der Kahn zerbrach In eitel
Ttümmer,
Die Freunde waren schlechte
Schwimmer,
Sie gingen unter. Im Vaterland;
Mich warf der Sturm an den
Seinestrand.
Ich hab ein neues Schiff be
stlegen.
Mit neuen Genossen; es
wogen und wiegen
Die fremden Fluten mich hin
und her -
Wie fern die Heimat!
mein Herz wie schwer!
Und das Ist wieder ein Singen
und Lachen -
Es pfeift der Wind, die Planken
krachen -
Am Himmel erlischt der letzte
Stern -
Wie schwer mein Herz!
die Heimat wie fern!
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