Der Burgbote 1983 (Jahrgang 63)

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^ KölnamRhem. Eine Stadt, die man in iMscherErinnerung Köln ist zweifellos eine Stadt, in der Kenner auch kulturell voll auf ihre Kosten I kommen.Soempfiehltsichz.B.einBesuch inderKölner Oper am Offenbachplatz - oder gleich nebenan im Schauspielhaus der Stadt. Eine Boulevard-Bühne mit Tradition istdas „Theater amDom". Hier gastiert intemationale Schauspiel-Prominenz. Intimer geht's natürlich bei den Kölner Kleinkunst- Bühnen zu, wie im Theater „<strong>Der</strong> Kellef, ,J3ie Macht- a wächtef" oder im „Senftöpfchen". Besonderen Reiz l|||^/?rT^^ bietet auch das Theater „Kefka", einziges Panto- mimen-Theater Europas mit festem Standort. Wer /\ allerdings lieber einen Abend in kölscher Mund- r j art verbringt, der kann im Familien-Theater ,>lillo- jMk . witsch"Tränen lachen. Oder man geht mal dorthin, wo - die Stadt Köln ,ö||, seit über 100 Jahren die Puppen tanzen läßt - ins „Hänneschen-Theatef. Ausgesprochen ; progressiv geht's dagegen in der Iß Stollwerck-Eabrik" und der v| „Studio-Bühne" der Uni zu. Kv \ l^öln hat eben kulturell für ^ jeden was. All das ist ein V - echtes Stück Köln. Genau wie i&k BpÄ Kölnisch Wasser, das hier in Köln auf eine fast 200:jährige Geschichte zu- Mfc rückblicken kann. Kein Wunder also, daß man Köln immer in frischer Erinnemng behält. Echt Kölnischwasser. s Voller Frische. Leicht im Duft. ECHTKQLNISCHWASSER t Wll Eaude Colognel Patfumerie-ratiril ^ "GIOCKENGASSE Nr47ll 1% KÖLN. RH-/COLOGNE
Gespräch mit einem zeitgenössischen Komponisten Dr. Walter Kleflsch zählt heu te zu den erfolgreichsten Chor komponisten der Nachkriegs zelt Von seinem Hit „Habanera" wurden bisher 90.000 Partitu ren verkauft. Im Laufe eines Jahres gelangt diese Komposi tion ca. 1 SOmal zur Aufführung. Zwei Dutzend Chöre in Deutsch land haben Schallplatten mit seinen Werken besungen. Auf den Konzertprogrammen des KMGV erscheint häufig das „Reiterlied" nach einer russi schen und „Das Gebet" nach einer jugoslawischen Volks weise. Vom Herbstkonzert 1979 des KMGV ist uns die Uraufführung der vorstehend abgedruckten Komposition „Cala d'or" bekannt. Die Kompositionen von Dr. Walter Klefisch tragen impres sionistische Züge und sind stark dem Melodischen verhaf tet. Sie sind nicht leicht gesetzt und ließen bereits „Meisterchö re" scheitern. Die Melodien, die Dr. Klefisch vornehmlich in den oben näher benannten Land strichen sammelt, haben in der Regel 8 bis 16 Täkte Musik im Volksliedcharakter, zu wenig für einen Chorsatz, so daß meist ein Mittelteil ergänzt werden muß. Inzwischen hat Dr. Klefisch aus 22 Ländern Volkslieder gesam melt und in seinem komposito rischen Schaffen verwertet. Tfistan ist für ihn der Schluß punkt abendländischer Musik. Richard Strauss, Maurice Ravel und Claude Debussy sind seiner Meinung nach die letzten gro ßen Musiker. Als Schriftsteller hat sich Dr. Walter Klefisch vor allem durch Übersetzungen hervor getan. 16 Rossini-Publikationen sind inzwischen in Italien und Deutschland erschienen. Von Goldoni hat er die ersten drei Komödien ins Deutsche über setzt. Briefe von Rossini und Bizet sind weitere Überset zungsarbeiten. Die Ftage nach dem Vater Dr. Josef Klefisch, ehemaliger Präsident des KMGV (1933- 1945), durfte bei diesem Ge spräch selbstverständlich nicht ausbieiben. <strong>Der</strong> Filius gestand freimütig, die musikaiische Be gabung von seinem Vater geerbt zu haben, der gerne Sän ger geworden wäre. Seine Großmutter hätte dies zu ver hindern gewußt, weil nach ihrer Meinung der Beruf des Sängers nicht solide genug war. So wur de der Vater Rechtsanwalt. Sein Beruf diente dem Broterwerb, die Ffeizeit widmete er mit sei ner schönen Baritonstimme ganz dem Gesang und dem raviGV. Bevorzugter Komponist des Vaters war R"anz Schubert. Dr. Walter Klefisch erzählte, daß er als kleiner Junge oft neben dem Flügel gestanden habe, wenn sein Vater musizierte, und nicht ohne Stolz erwähnte er, daß er Im frühen Kindesalter „Den kleinen Haushalt" von Carl Loewe beherrscht habe. Ein ärztliches Singverbot habe we gen eines Knotens an den Stimmbändern die mögliche sängerische Karriere vereitelt. Sein höchstes Ziel In der Jugend war, eine Komposition für den KMGV zu schreiben, die dieser im Gürzenich aufführe. Dies sei ihm als 22Jährigem gelungen. Zu seiner Komposition habe der Vater den Tfext geschrieben. Am Klavier wurde das Jünglings werk dem damaligen Dirigen ten des KMGV, Prof. Tfunk, vor gespielt, der es dann auch im Gürzenich uraufführte. Von sei ner „sängerischen Tätigkeit" im KMGV ist ihm besonders die Akustik einer Konzerthalle in Brüssel in Erinnerung geblie ben, in der ihm der Chor als eine riesige „Menschenorgel" vorge kommen sei. Bei der Betrachtung der heu tigen Musikszene erinnerte Dr. Walter Klefisch an das Vor wort von Hermann Hesse zu „Das Glasperlenspiel". Hier wird u.a. das Verhältnis der Kultur zur Musik beschrieben. Greifen wir uns zwei Thesen heraus, und die Übereinstimmung mit dem Gesprächspartner ist her gestellt: „Die Musik beruht auf der Harmonie zwischen Himmel und Erde, auf der Übereinstim mung des Tfüben und des Lich ten. - Die verfallenden Staaten und die zum Untergang reifen Menschen entbehren freilich auch nicht der Musik, aber ihre Musik ist nicht heiter. Darum:Je rauschender die Musik, desto melancholischer werden die Menschen, desto gefährdeter wird das Land, desto tiefer sinkt der Fürst. Auf diese Weise geht auch das Wesen der Musik ver loren." Den Zustand eines Volkes oder einer Kultur einzuschätzen lehrte bereits Konfuzius (521- 478 V. Chr.). Seine Formel lautet: Wollt ihr wissen, ob ein Land regiert und gut gesittet sei, so hört seine Musik. Wenn die Welt chaotisch wird, werden das Zeremoniell und die Musik zügellos. Mit dieser pessimistischen Einschätzung der heutigen Si tuation möchte ich die Zusam menfassung des Gespräches nicht beenden. Wenn zuvor über die Einleitung zu Hermann Hesses „Das Glasperlenspiel"
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