Jonathan lernt leben_v3.08_Buch_Druckversion
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Sosse. <strong>Jonathan</strong> schiebt ihm ein Plätzchen in den Teller.<br />
Samuel spricht frischfröhlich weiter. Genau so hat sich<br />
<strong>Jonathan</strong> den Abend vorgestellt. Fast genau so. Zu Beginn<br />
schien die Lage zwischen Benjamin und Robin etwas<br />
angespannt, aber mittlerweile hat sich auch die gelockert.<br />
Immerhin haben die beiden je ein Glas Wein getrunken.<br />
<strong>Jonathan</strong> selbst trinkt keinen Alkohol, zumindest noch<br />
nicht. Er kann sich einfach nicht vorstellen, dass es sich gut<br />
anfühlen könnte, angesäuselt zu sein. Wahrscheinlich<br />
würde er lediglich zu weinen beginnen und nie wieder<br />
einen Tropfen trinken und das kann er sich nun wirklich<br />
ersparen.<br />
Was er sich nicht ersparen möchte, ist eines dieser<br />
Erdbeertörtchen, die Benjamin mitgebracht hat. Es ist schon<br />
fast acht Uhr und <strong>Jonathan</strong> ist fest entschlossen, diese<br />
letzten Minuten, bevor sein Vater nachhause kommt, noch<br />
zu geniessen und sich dann in Annas Zimmer zu<br />
verkriechen. Robin und Benjamin möchten wahrscheinlich<br />
wieder etwas Privatsphäre und das ist im Wohnzimmer<br />
undenkbar, wenn <strong>Jonathan</strong>s Vater zuhause ist. <strong>Jonathan</strong><br />
stellt noch den Reis mit einem winzigen bisschen Wasser<br />
auf den Herd, damit er warm ist, wenn sein Vater nachhause<br />
kommt. Dann geht er in sein Zimmer, holt dort seinen<br />
Laptop und setzt sich in Annas Zimmer auf ihr Bett. Er gähnt<br />
und merkt, wie müde er eigentlich ist. Wenn er jetzt kurz ein<br />
Schläfchen macht, kann er dann nachts noch schlafen? Er<br />
könnte auch einfach schon um neun ins Bett gehen und jetzt<br />
dafür wach bleiben. Aber wenn er um neun ins Bett will,<br />
dann muss er wahrscheinlich in Annas Zimmer schlafen.<br />
<strong>Jonathan</strong> hört eine tiefe Stimme aus dem Flur, die<br />
verkündet:<br />
<br />
„Ich bin zuhause!“<br />
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