Jonathan lernt leben_v3.08_Buch_Druckversion

und abhängig machen sollte es schon gar nicht. Trotzdem
gefällt Jonathan die Idee, eine Tablette nehmen und
abschalten zu können.
Er sitzt auf, nimmt den Löffel in die Hand, balanciert die
Schüssel unter sein Kinn und beginnt zu essen. Es fällt ihm
schwer zu essen, denn seine Nase ist verstopft und so kann
er nur durch den Mund atmen, doch sein Rachen fühlt sich
schon ganz ausgetrocknet an, egal wie viel Suppe er isst.
Jonathan fühlt sich elend, aber trotzdem froh, dass er für
einmal von sämtlichen Pflichten befreit ist. Seine Mutter
kommt mit dem Ibuprofen und Jonathan schluckt es sofort.
Er möchte möglichst schnell wieder in die Trance zurück
oder zumindest einschlafen. Morgen geht er ganz sicher
auch nicht in die Schule, da kann er sich jetzt völlig
entspannen. Falls er am Wochenende wieder gesund ist,
kann er sich wieder mit Céline treffen. Letztes Wochenende
war er wieder bei ihr und sie haben Pizza gemacht. Célines
Bruder Simon kam zum Abendessen und Jonathan ist erst
um halb zehn nachhause gegangen. Zuhause war eh
niemand. Robin war bei Benjamin und Samuel übernachtete
bei Freunden. Für einen Moment hat sich Jonathan überlegt,
ob er nicht bei Céline übernachten könnte, aber sie hat ihn
nicht gefragt und man lädt sich nicht selbst ein.
Jonathan hat sich in letzter Zeit immer öfter gefragt, ob
Céline nicht doch irgendein dunkles Geheimnis
verschweigt, aber wenn er mit ihr zusammen ist, dann
scheint ihm, seine Theorie könnte der Realität nicht ferner
sein. Manchmal ist er so beeindruckt von Céline, dass er sich
fragt, ob er verliebt ist, aber er spürt nichts und wenn man
verliebt ist, dann sollte man doch eigentlich etwas spüren.
Jonathan selbst ist noch nie verliebt gewesen, deswegen
kann er das auch nicht so genau sagen. Auf jeden Fall steht
fest, dass er nicht in sie verliebt sein sollte, immerhin ist sie
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