Jonathan lernt leben_v3.08_Buch_Druckversion

Das ist natürlich nicht ganz die Wahrheit, aber genug nahe
dran. Jonathan kann sich wirklich nicht beklagen, weil er
sich nie getrauen würde, sich bei der Mutter eines Freundes
über seine Probleme zu beklagen. Das heisst nicht, dass er
keine Probleme hat. Sein Kopf ist dabei noch das geringste
aller Probleme.
„Ich nehme an, du hast schon gegessen, oder?“,
fragt sie.
„Ja, ich bin satt, danke.“
„Im Kühlschrank hat es Schokoladenpudding, wenn
ihr nachher mal Lust habt.“
„Danke, Mama“, sagt Ivan.
„Dann lasse ich euch beiden jetzt mal.“
Jonathan und Ivan gehen in Ivans Zimmer und setzten sich
auf sein Sofa. Ivans Zimmer ist kleiner als Jonathans
Zimmer, aber er muss es auch nicht teilen, weswegen er für
ein Sofa Platz hat. Er hat heute Jonathan eingeladen, weil
Halloween ist und es traurig ist, wenn man Halloween
nichts macht. Zwar sind sie mit zehn das letzte Mal um die
Häuser gestrichen und auf eine Halloweenparty sind sie
noch nie eingeladen worden, aber man kann ja auch nur zu
zweit Halloween feiern. Ivan hat einen schwarzen Pullover
an, auf dem weiss die Knochen abgebildet sind, die sich
unter dem Pullover befinden. Jonathan hat nichts, was zu
Halloween passt, also hat er sich Robins Batman-Pullover
ausgeliehen. Der passt zwar auch nicht wahnsinnig zum
Thema, aber besser als gar nichts.
Ivan sieht jetzt, dass Jonathan total nasse Füsse hat, und
fragt:
„Willst du ein Paar Socken von mir ausleihen?“
„Ja gerne, sonst fallen mir noch die Zehen ab.“
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