Jonathan lernt leben_v3.08_Buch_Druckversion
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Ich habe auch noch nie gross darüber nachgedacht.<br />
Wenn mir die Liebe nicht zufliegt, dann bleibe ich<br />
halt alleine.“<br />
„Das ist schon ein bisschen traurig, meinst du<br />
nicht?“<br />
„Naja, wenn man sich zum Ziel setzt, dass man<br />
eines Tages heiratet, dann ist es schon traurig. Ich<br />
denke einfach nicht, dass ich unbedingt eine Frau<br />
brauche.“<br />
„Vielleicht bereust du es, wenn du alt bist.“<br />
„Vielleicht, aber im Prinzip ist es ja nie zu spät,<br />
noch einen Partner zu finden.“<br />
„Aber es wird immer schwieriger.“<br />
„Mag sein, aber wie du gesagt hast: Man sollte seine<br />
Entscheidungen nicht aus Angst treffen. Auch nicht<br />
aus Angst, alleine zu sein.“<br />
„Richtig, das habe ich gesagt.“<br />
<strong>Jonathan</strong> und Céline reden noch eine ganze Weile, über die<br />
Schule, über das Kochen, über Berlin, und die Zeit<br />
verstreicht. Zwischendurch ruft Samuel mal an, um zu<br />
sagen, dass er nicht zum Essen kommt.<br />
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„Isst du hier auch Abendessen?“, fragt <strong>Jonathan</strong>.<br />
„Ich glaube, ich sollte zum Essen nachhause, sonst<br />
ist mein Bruder ganz alleine.“<br />
„Ok, auch gut. Man sollte ja nicht zu viel Zeit<br />
miteinander verbringen.“<br />
„Wer sagt das?“<br />
„Meine Erfahrung.“<br />
<strong>Jonathan</strong> glaubt kaum, dass ihm so eine gewitzte Antwort<br />
aus dem Mund gesprungen ist. Natürlich ist es nicht die<br />
cleverste Antwort der Welt, aber das ist normalerweise gar<br />
nicht <strong>Jonathan</strong>s Art. Céline scheint zwar etwas überrascht,<br />
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