Jonathan lernt leben_v3.08_Buch_Druckversion

Robins Blicken ausweichend schaut er auf den Boden, in die
brummende Mikrowelle und wieder auf den Boden.
„Jonathan?“
„Mh.“
„Die Polizei war hier.“
Schweigen.
„Was haben sie zu dir gesagt?“
„Sie haben mir nur Fragen gestellt.“
„Nämlich?“
„Ob es mir gut geht, was den Krach gemacht hat
und so.“
„Verstehe“
„Es tut mir wirklich leid.“
„Es ist ja nichts passiert.“
Jonathan versucht, sich nicht so oft zu entschuldigen, doch
das ist schwer, wenn er sich so oft schuldig fühlt. Robin
macht sich einen Tee und setzt sich an den Küchentisch.
Jonathan geht in sein Zimmer und lässt sich aufs Bett fallen.
Er versucht zu schlafen, aber kann es natürlich nicht, also
steht er auf und schmökert in seinem Zimmer herum. Er
sucht nach etwas, das er tun kann, etwas, um die Unruhe in
ihm zu besänftigen. Dabei schleicht sich sein Unwohlsein
von seinem Verstand in seinen Körper. Seine Hände
schmerzen. Er hat diesen Schmerz oft. Er weiss sogar noch,
wann er ihn das erste Mal gespürt hat. Er war so ungefähr
acht oder so. Es war Winter und sehr kalt und er hielt den
Lenker seines Fahrrades, als ihm ein seltsamer Schmerz in
den Handrücken auffiel. Es war kein beissender Schmerz,
vielmehr wirkte es so, als ob es seinen Händen übel
geworden wäre. Jonathan hat bis zu diesem Tag niemandem
von diesem Schmerz erzählt. Nur an dem Tag an dem er ihn
zum erstem Mal gespürt hat, damals hat er es seiner Mutter
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