Jonathan lernt leben_v3.08_Buch_Druckversion

wohl nicht in der Leugnungsphase und besonders wütend
scheint er auch nicht zu sein, obwohl Jonathan das nicht so
genau beurteilen kann. Es gibt ja auch keine Garantie, dass
dieses Modell tatsächlich stimmt.
Jonathan hält das so nicht mehr länger aus, er muss doch
irgendetwas für seinen Bruder tun können, etwas mehr, als
ihm einfach aus dem Weg zu gehen. Er steht auf, geht in die
Küche, wo Robin sitzt, und sagt:
„Zieh deine Jacke an, wir gehen spazieren.“
„Bitte, was?“
„Du brauchst frische Luft in deinem Kopf.“
„Ich habe aber keine Lust zum Spazieren.“
„Kannst du dich noch an Findus und Petterson
erinnern? Im einen Buch will Petterson nicht raus
gehen, aber Findus weiss, dass es ihm gut tun
würde. Du bist Petterson, ich bin Findus, wir gehen
jetzt raus.“
Robin rührt sich nicht von der Stelle, also muss Jonathan zu
drastischeren Massnahmen greifen. Er geht in den Flur, holt
Robins Jacke und seine Schuhe und hält sie ihm ihn. Robin
schaut ihn mit leeren Augen an, doch schliesslich nimmt er
Jacke und Schuhe und zieht sie an.
Draussen ist es kalt, das Strassenleben hat sich mittlerweile
fast vollständig aufgelöst. Hier und da hängt eine
Lichterkette oder irgendwelche andere Weihnachtsdekoration.
Jonathan und Robin laufen wortlos dem
Maybachufer entlang. Jonathan beobachtet die Wölklein, die
sich mit jedem Ausatmen vor seinem Gesicht bilden. Es ist
nun so richtig Winter. Jonathan steckt seine Hände in seine
Jackentaschen und findet zu seiner Überraschung etwas
darin. Er zieht es heraus und erkennt das Säckchen
Butterkekse, das ihm Céline gestern mitgegeben hat. Wenn
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