Jonathan lernt leben_v3.08_Buch_Druckversion

der hat auch keine Kraft, gegen den eigenen Verstand
anzukämpfen. Jonathans Freund, die Wolke, macht es sich
schon einmal in seinem Kopf gemütlich. Er kann auf keinen
Fall nachhause gehen. Am Nachmittag hat er Musik und
Physik und er kann es sich nicht leisten, diese Fächer zu
verpassen. Er beisst sich auf die Zähne und überlegt sich, ob
er wohl einen Verweis bekäme, wenn er beim Schlafen in
der Stunde erwischt würde. Wenn nicht, dann wäre es fast
die beste Strategie, jetzt zu schlafen, aber er getraut sich ja
doch nicht, den Kopf in den Ellbogen zu verstecken und die
Augen zu schliessen. Wenn er tatsächlich einen Verweis
bekäme, dann hätte er keine Ahnung, wie er das seinen
Eltern erklären sollte.
Irgendwie schafft er es dann doch bis in den Mittag. Dann
holt er sich in der Cafeteria ein Brötchen, spült es mit einem
Schluck Wasser herunter und legt sich auf einer Bank im
Schulhaus zum Schlafen hin. Ivan setzt sich neben ihm auf
die Bank und isst sein Mittagessen, wie ein normaler Junge
das tun würde. Ehe sich Jonathan versieht, ist er
eingeschlafen. Eine halbe Stunde später wird er von Ivan
geweckt. Er hält ihm einen Becher Kaffee hin und sagt:
„Hier, trink. Es scheint bei dir ganz schön spät
geworden sein.“
„Spät ist gut. Drei Uhr morgens ist nach meinem
Verständnis früh.“
„Du hast bist drei Uhr gelernt?!“
„Ich hab auch erst um neun angefangen. Ich hab
nicht gecheckt, dass wir ein Franze-Ex haben.“
„Ach, du Armer. Ich an deiner Stelle wäre einfach
zuhause geblieben.“
„Dann müsste ich alles von heute nachholen. Nein
danke.“
„Lief die Prüfung wenigstens?“
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