Michael Evers - bei föpäd.net
Michael Evers - bei föpäd.net
Michael Evers - bei föpäd.net
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Meares-Irlen-Syndrom 41<br />
spanne, der räumlichen Wahrnehmung, der Handschrift und der Grobmotorik führen.<br />
Es ist jedoch keine Lernschwäche im konventionellen Sinne, sondern vielmehr ein<br />
komplexer und veränderbarer Zustand, der als eine Komponente <strong>bei</strong> Lese-Recht-<br />
schreibschwäche, Rechenschwäche (Dyskalkulie), Konzentrationsschwächen und<br />
anderen Lernproblemen auftreten kann.<br />
5.3 Erscheinungsbild<br />
Die Bezeichnung „Syndrom“ verweist bereits auf ein aus mehreren Komponenten bzw.<br />
Symptomen bestehendes Phänomen. Zum Meares-Irlen-Syndrom gehören insgesamt<br />
fünf Symptome, die im folgenden näher beschrieben werden sollen. Zu Beginn sei<br />
darauf hingewiesen, daß <strong>bei</strong> einem Betroffenen nicht alle fünf gemeinsam auftreten<br />
müssen; die Symptome können ebenfalls einzeln in Erscheinung treten.<br />
5.3.1 Lichtempfindlichkeit<br />
Unter Lichtempfindlichkeit versteht man den Sachverhalt, daß Betroffene auf grelles<br />
Licht, Helligkeit und bestimmte Lichtverhältnisse empfindlich reagieren. Diese Empfind-<br />
lichkeit kann z.B. <strong>bei</strong> fluoreszierendem Licht, hellem Sonnenschein oder den Lichtver-<br />
hältnissen an dunstigen oder bewölkten Tagen bestehen.<br />
Menschen mit Meares-Irlen-Syndrom empfinden häufig die Beleuchtung (künstliches<br />
Licht) als zu hell bzw. „zu grell“, wo<strong>bei</strong> fluoreszierendes Licht häufig der Hauptver-<br />
ursacher ist. Deshalb lesen die meisten Menschen mit Meares-Irlen-Syndrom am<br />
liebsten <strong>bei</strong> schwachem Licht. Einige bevorzugen hingegen helles Licht. Sie haben das<br />
Gefühl, daß es nie hell genug sein kann, um angenehm lesen zu können. Liest ein<br />
Mensch mit Meares-Irlen-Syndrom <strong>bei</strong> fluoreszierendem Licht, so kann ihm eventuell<br />
schwindelig werden, er bekommt Kopfschmerzen oder sogar Migräne. Er versucht<br />
dann den direkten Lichteinfall auf das Lesematerial abzuschirmen oder verändert<br />
ständig seine Haltung.<br />
Lichtempfindliche Menschen ermüden <strong>bei</strong> allen Lichtverhältnissen schnell, wodurch sie<br />
visuell anspruchsvollen Aufgaben nicht so lange nachgehen können. Ihre Schwierig-<br />
keiten ergeben sich daraus, daß sie sich von ihrer Umgebung oder sogar von der<br />
Buchseite geblendet fühlen. Für sie bedeutet der Versuch, mit dem Blick auf einer<br />
Buchseite zu bleiben und den Zeilen beständig zu folgen, eine enorme Anstrengung.<br />
Neben den Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m Lesen können sie auch Probleme <strong>bei</strong>m Autofahren<br />
haben, da sie durch die Straßenbeleuchtung oder durch entgegenkommende Schein-<br />
werfer geblendet werden.<br />
www.foepaed.<strong>net</strong>