15.12.2012 Aufrufe

Michael Evers - bei föpäd.net

Michael Evers - bei föpäd.net

Michael Evers - bei föpäd.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Irlen-Methode 62<br />

Voraussetzung ist, wie bereits oben beschrieben, daß zunächst eine augenärztliche<br />

Untersuchung durchgeführt wird, <strong>bei</strong> der ausgeschlossen wird, daß eine Augenkrank-<br />

heit vorliegt. Anschließend folgt <strong>bei</strong>m Augenarzt oder <strong>bei</strong>m Augenoptiker eine genaue<br />

Sehschärfenmessung und eine Korrektur auch kleinster Fehlsichtigkeiten. Eventuell ist<br />

hier in zwei Schritten vorzugehen, d.h. zuerst wird rein refraktiv korrigiert 34 und erst im<br />

zweiten Schritt, <strong>bei</strong> Weiterbestehen von Problemen, eine binokulare Vollkorrektion 35<br />

durchgeführt. Erst wenn im Anschluß an diese Korrektionsmaßnahmen immer noch<br />

Schwierigkeiten bestehen sollten, ist als nächster Schritt die Ermittlung der individuell<br />

passenden Filterfarbe empfehlenswert (vgl. SCHROTH 1995a, S. 12).<br />

Der Prüfperson wird zu diesem Zweck ein Lesetext vorgelegt, der lange Zeilen mit<br />

einem relativ engen Zeilenabstand und schwarze Druckschrift auf weißem Hintergrund<br />

haben sollte. Entscheidend für die Untersuchung ist da<strong>bei</strong> das Druckbild des Textes<br />

und nicht sein Inhalt, daher kann ein Zufallstext gewählt werden 36 . Ferner ist darauf zu<br />

achten, daß während der gesamten Untersuchung/Testung Schattenbildung sowie<br />

Blendungen und Reflexe auf den Overlays vermieden werden.<br />

Im ersten Schritt wird die zu testende Person gebeten zu beschreiben wie sie den Text<br />

wahrnimmt - „Wie sehen Sie/siehst Du diesen Text?“. Bei Kindern sind oft die spon-<br />

tanen Antworten aufschlußreicher als solche auf vorgegebene Fragen wie z.B. nach<br />

Unschärfe oder Bewegungen im Text. Also nur, wenn das Kind keine spontanen<br />

Angaben zur Textwahrnehmung machen kann, sollte gezielter nach den Symptomen<br />

des Meares-Irlen-Syndrom (vgl. Kapitel 5) gefragt werden. Empfehlenswert ist es, die<br />

vom Kind verwendeten Begriffe für die weitere Testung zu benutzen.<br />

Danach wird immer eine Hälfte des Textes mit einem Overlay (einer Folie) abgedeckt<br />

und gefragt, welche Seite jetzt z.B. ruhiger zu erkennen ist. Da<strong>bei</strong> wird zunächst der<br />

Innenkreis auf dem Testbogen (vgl. Abbildung 16) in der angegebenen Reihenfolge<br />

(Zahl der jeweiligen Farbe) abgear<strong>bei</strong>tet. Wird durch eine Farbe die Wahrnehmung des<br />

Textes verbessert, so wird sie mit einem Plus markiert. Bei einer Verschlechterung wird<br />

entsprechend mit einem Minus notiert und wenn keine Veränderung eintritt eine „Null“.<br />

34<br />

Korrektion von z.B. Kurz- oder Übersichtigkeit<br />

35<br />

Korrektion einer Winkelfehlsichtigkeit<br />

36<br />

Eine geeig<strong>net</strong>e Textvorlage ist ebenfalls in der Testmappe enthalten. Dies „Leseprobe“ ist eine<br />

Aneinanderreihung von sinnhaften und unsinnhaften (Un-) Wörtern, um die Kontexterwartung<br />

auszuschalten (vgl. OPTIC SERVICE WOLFENWEILER).<br />

www.foepaed.<strong>net</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!