15.12.2012 Aufrufe

Michael Evers - bei föpäd.net

Michael Evers - bei föpäd.net

Michael Evers - bei föpäd.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Empirische Studien zur Irlen-Methode 75<br />

8. Empirische Studien zur Irlen-Methode<br />

In diesem Kapitel soll anhand von Ergebnissen einiger ausgewählter empirischer<br />

Studien der Erfolg der Irlen-Methode näher betrachtet werden.<br />

Zunächst ist die Studie von WILKINS (1994) zu nennen, der einen möglichen Placebo-<br />

Effekt von farbigen Brillengläsern überprüfen wollte. An seiner Doppelblind-Studie 47<br />

nahmen anfangs 68 Kinder 48 teil, von denen jedoch 16 die Studie nicht beendeten.<br />

Da<strong>bei</strong> wurden nur Kinder in die Studie aufgenommen, die zuvor über einen Zeitraum<br />

von drei Wochen farbige Folien konsequent und mit Erfolg benutzt hatten. Ferner<br />

wurde durch eine augenärztliche bzw. augenoptische Voruntersuchung sichergestellt,<br />

daß keine Störung des <strong>bei</strong>däugigen Sehens vorlag. Ausgeschlossen wurden auch die<br />

Kinder, <strong>bei</strong> denen die Brillenkorrektion nicht mehr korrekt war oder sich in den letzten<br />

zwei Monaten geändert hatte. Von 45 Kindern lag zudem das Testergebnis eines stan-<br />

dardisierten Lesetests vor, des „Neale Analysis of Reading“ (Revised British Edition) 49 .<br />

Zu Beginn der Studie wurde mit Hilfe des Colorimeters die für jedes Kind individuell<br />

optimale Farbe für die Brillengläser ermittelt (Versuchsgläser). Die Wahl der Kontroll-<br />

gläser (Placebo) erfolgte unter dem Gesichtspunkt, daß die Farbe nur soweit verändert<br />

wurde, daß sie gerade nicht mehr in dem als optimal empfundenen Farbbereich lag,<br />

d.h. sie wichen nur geringfügig von den Versuchsgläsern ab. Den teilnehmenden<br />

Kindern wurde lediglich gesagt, daß zwei Gläserpaare zu vergleichen sind. Sie<br />

bekamen nun per Zufall ein Gläserpaar für einen Zeitraum von einem Monat zum<br />

Testen, wo<strong>bei</strong> sie aber nicht wußten, ob es sich da<strong>bei</strong> um die Versuchs- oder die<br />

Kontrollgläser handelte. In der dritten Woche wurde ihre Leseleistung mit der ersten<br />

Parallelform des genannten Tests überprüft.<br />

Nach dieser ersten Phase der Untersuchung schloß sich eine zweiwöchige Unter-<br />

brechung an, in der die Kinder keine Farbfilter verwendeten. Danach bekamen die<br />

Kinder, wieder für einen Zeitraum von einem Monat, das jeweils andere Paar Gläser.<br />

Auch diesmal wurde während der dritten Woche die Leseleistung überprüft, diesmal<br />

mit der zweiten Form des „Neale Analysis of Reading“.<br />

Während der gesamten Untersuchung hatten die Kinder den Auftrag, ein Tagebuch zu<br />

führen, in das sie eintrugen, wann sie die farbigen Brillengläser trugen und an welchen<br />

47 Es wird hier von einer Doppelblind-Studie gesprochen, da weder die Probanden (Kinder) selbst<br />

noch die Untersucher/Tester wußten, ob das Kind gerade die individuell passenden farbigen<br />

Brillengläser trug oder ob es sich da<strong>bei</strong> um „Placebo-Gläser“ handelte.<br />

48 Es nahmen 42 Jungen und 26 Mädchen teil, die zwischen 9;9 Jahren und 15;5 Jahren (durch-<br />

schnittlich 12;2 Jahren) alt waren.<br />

49 Dieser Test enthält zwei Parallelformen.<br />

www.foepaed.<strong>net</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!