15.12.2012 Aufrufe

Michael Evers - bei föpäd.net

Michael Evers - bei föpäd.net

Michael Evers - bei föpäd.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Irlen-Methode 60<br />

Teil 3: Die Folien<br />

Dieser Teil der Diagnostik wird nur dann durchgeführt, wenn die Ergebnisse aus den<br />

ersten <strong>bei</strong>den Teilen eindeutig darauf hinweisen, daß ein Meares-Irlen-Syndrom vorlie-<br />

gen könnte. Ziel ist es nun die richtige Farbe der Lesefolie zu ermitteln, d.h. jene<br />

farbige Folie, die am effektivsten die Leseleistung verbessert. Dazu werden neun<br />

verschiedene Farbtöne plus Neutral-Grau einzeln und dann in Kombination auf ein<br />

Textblatt gelegt. Wenn mit einer bestimmten Farbe oder einer Kombination eine ver-<br />

besserte Wahrnehmung erreicht wird, d.h. der Text ruhiger und stabiler erscheint, dann<br />

wird dieses Lesefolie bzw. die Kombination verord<strong>net</strong>.<br />

Die zwei Stufen der Farbkorrektion<br />

Zunächst bekommen die Personen die für sie passende farbige Folie oder Kombination<br />

von Folien mit nach Hause, um sie eine Zeitlang selbständig zu benutzen. Sie sollen<br />

ausprobieren, ob ihnen die Overlays wirklich helfen. Das <strong>bei</strong>nhaltet, daß die Personen<br />

beobachten, ob die positiven Veränderungen Kontinuität zeigen, egal wann sie lesen,<br />

unter welchen Umweltbedingungen (z.B. <strong>bei</strong> welcher Beleuchtung) und wie lange sie<br />

lesen. Diese erste Phase dauert mindestens vier Wochen. Wird in dieser Zeit die Folie<br />

bzw. die Kombination freiwillig benutzt und stellen sich mir ihr Verbesserungen ein,<br />

dann sind die Voraussetzungen für die nächste Phase gegeben. Die Verbesserungen<br />

müssen nicht immer objektiv meßbar sein, d.h. es muß in diesen vier Wochen nicht<br />

immer ein objektiver Zuwachs der Leseleistung beobachtbar sein, sondern es genügt,<br />

daß der Betroffene die Folien als subjektive Erleichterung <strong>bei</strong>m Lesen empfindet und<br />

sie daher immer freiwillig verwendet.<br />

Hat die erste Phase eine andauernde Verbesserung für den Nutzer der farbigen Folien<br />

ergeben, so ist das ein Anzeichen dafür, daß die Person auf die Korrektion mittels<br />

Farbe anspricht. Auf Wunsch kann nun als umfassendere Hilfe eine Brille mit entspre-<br />

chend eingefärbten Gläsern angepaßt werden. Aufgrund der Erfahrungen von IRLEN<br />

werden ca. 240 verschiedenfarbige Brillengläser verwendet. Für die Ermittlung der<br />

individuell passenden Irlen-Gläser, die meistens nicht exakt mit der vorher verwen-<br />

deten Folienfarbe übereinstimmen, dauert in der Regel ca. 40 Minuten. Der gesamte<br />

Zeitaufwand für Screening, für die Anpassung der Brillengläser und für eine Nach-<br />

kontrolle beträgt etwa eineinhalb bis zwei Sunden (vgl. SCHROTH 1995a, S. 11).<br />

Genauere Aussagen über das Screening, wie es von Irlen-Fachleuten durchgeführt<br />

wird, können an dieser Stelle nicht gemacht werden, da entsprechende Veröffent-<br />

lichungen bislang nicht vorliegen. Über die Diagnosesitzung, also über die genauen<br />

Fragen zur Anamnese und über die Testaufgaben, sowie über die Ermittlung der pas-<br />

senden Filterfarbe ist nur sehr wenig bekannt. Das mag daran liegen, daß die Methode<br />

www.foepaed.<strong>net</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!