Michael Evers - bei föpäd.net
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Abschließende Diskussion 90<br />
Zum Abschluß noch ein paar persönliche Gedanken und Wünsche des Autors:<br />
Während eines Vortrags von Herrn SCHROTH 55 hatte ich die Gelegenheit die Wirkung<br />
der farbigen Lesefolien selbst auszuprobieren und konnte da<strong>bei</strong> mit Erstaunen<br />
feststellen, daß einige Farben tatsächlich zu einer besseren, schärferen Abbildung des<br />
Textes führten. Aus diesem Grund, aber auch aufgrund der theoretischen<br />
Überlegungen bin ich der Meinung, daß mit der Irlen-Methode eine Möglichkeit vorliegt,<br />
die Kindern mit einer Störung der visuellen Sensorik auf einfache, schnelle und zudem<br />
sehr erfolgreiche Weise helfen kann. Es ist also zu hoffen, daß die Methode in<br />
Deutschland bald bekannter wird. Durch die Anwendung der Irlen-Methode und der<br />
Prismenkorrektion kann mit Sicherheit einer gewissen Anzahl von Kindern, wie vielen<br />
wird die Zukunft zeigen, zu einem leichteren Lernen verholfen werden kann, wodurch<br />
ihnen eine Reihe frustrierender Mißerfolgserlebnisse ebenso wie der oft erfolglose<br />
Förderunterricht erspart bleiben.<br />
Sicherlich ist weitere Forschungsar<strong>bei</strong>t nötig, um sichere Aussagen über den Erfolg der<br />
Methoden bezüglich der Beeinflussung einer LRS oder sogar bezüglich einer Prophy-<br />
laxe machen zu können. Ferner sollte der Frage nachgegangen werden, welche Kinder<br />
von diesen Methoden profitieren können. In diesem Zusammenhang ist eventuell an<br />
eine Art „Erkennungsprogramm“, einen Katalog mit Symptomen, die eindeutige<br />
Hinweise auf das Vorliegen einer visuellen Problematik geben, oder sogar an einen<br />
Test zur Früherkennung zu denken. Dieser kann meiner Meinung nach nur durch eine<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t bzw. durch eine gemeinsame Forschung von Pädagogen, Psycho-<br />
logen, Therapeuten und Augenärzten oder Augenoptikern erreicht werden.<br />
Zum Schluß sein noch einmal darauf hingewiesen, daß wir Pädagogen - und ich<br />
schließe mich selbst ein - den Aussagen unserer Schüler mehr Aufmerksamkeit und<br />
Glauben entgegen bringen sollten, als das zur Zeit manchmal der Fall ist. Ich bin der<br />
Meinung, daß ein Kind, wenn es sagt, daß es <strong>bei</strong>m Lesen Kopfschmerzen bekommt,<br />
keine Ausrede dafür sucht, nicht lesen zu müssen. In einem solchen Fall würde ich<br />
immer erst einmal davon ausgehen, daß ein Problem vorliegt, dem nachzugehen ist.<br />
55 Zu dem Vortrag hatte im Juni 1998 die Wissenschaftliche Vereinigung für Augenoptik und<br />
Optometrie e.V. (Landesgruppe Ostwestfalen) eingeladen. An diesem Abend sprach Herr Schroth<br />
zum Thema „Neue Möglichkeiten der Korrektion von visuellen Problemen <strong>bei</strong> Lese- und<br />
Rechtschreibschwäche (LRS)“.<br />
www.foepaed.<strong>net</strong>