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Michael Evers - bei föpäd.net

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Empirische Studien zur Irlen-Methode 76<br />

Tagen sie Sehprobleme bzw. asthenope Beschwerden hatten. Von den 52 am Ende<br />

der Studie noch teilnehmenden Kinder hatten 36 ihre Aufzeichnungen komplett geführt.<br />

Die Auswertung ergab einen signifikanten Unterschied <strong>bei</strong> sieben Kindern. Bei allen<br />

sieben führte das Tragen der Versuchsgläser zu einer signifikanten Reduzierung der<br />

Sehprobleme und asthenopen Beschwerden.<br />

Am Ende der Untersuchung haben insgesamt 48 Kinder angegeben, daß sie eine oder<br />

<strong>bei</strong>de farbigen Gläserpaare als hilfreich empfunden haben. Wo<strong>bei</strong> 31 das erste Paar<br />

und 17 das zweite bevorzugten. Beim Vergleich der Kontrollgläser mit den Versuchs-<br />

gläsern ist interessant, daß 26 Kinder die Kontrollgläser bevorzugten.<br />

Bei der Auswertung des Lesetests waren bessere Testergebnisse in Bezug auf Lese-<br />

geschwindigkeit, -genauigkeit und -verständnis <strong>bei</strong>m Tragen der Versuchsgläser im<br />

Vergleich zu den Kontrollgläsern feststellbar. Die Unterschiede waren jedoch nicht<br />

signifikant. Beim Vergleich der Testergebnisse, die vor Beginn der Studie ohne<br />

Farbgläser erhoben wurden, mit denen, die mit farbigen Brillengläsern erreicht wurden,<br />

ergab sich ein signifikanter Unterschied <strong>bei</strong> der Lesegenauigkeit.<br />

Zusammenfassend stellt WILKINS fest, daß die farbigen Brillengläser helfen können,<br />

Sehprobleme und asthenope Beschwerden zu reduzieren. Er weist ferner darauf hin,<br />

daß aufgrund seiner Befunde nicht angenommen werden kann, daß die Wirkung der<br />

Farbfilter ausschließlich auf einem Placebo-Effekt basiert. Größere Farbunterschiede<br />

zwischen den Versuchs- und Kontrollgläsern hätten seiner Meinung nach wahrschein-<br />

lich zu eindeutigeren Ergebnissen geführt, die entsprechende Schlußfolgerungen<br />

ermöglicht hätten. Die größere Farbdifferenz wäre aber nicht mit der Methode der<br />

Doppelblind-Studie vereinbar gewesen.<br />

WHITING, ROBINSON und PARROTT (1994) haben die Langzeitwirkung der Irlen-Methode<br />

untersucht. Zu diesem Zweck führten sie eine Befragung von 114 Personen durch.<br />

Diese hatten zum einen an einer früheren Studie von WHITING und ROBINSON aus dem<br />

Jahr 1988 teilgenommen, zum anderen hatten sie die Farbfilter bereits über einen Zeit-<br />

raum von mindestens sechs Jahren benutzt. Ziel der Befragung war in <strong>bei</strong>den Fällen<br />

zu erfahren, in welchen Bereichen die Probanden die Farbfilter als eine Hilfe ansahen<br />

und wie sie die Verbesserung subjektiv bewerteten. Von Interesse waren da<strong>bei</strong> eine<br />

allgemeine Einschätzung und eine differenzierte Bewertung zu den Bereichen Lesen,<br />

Sprechen, Handschrift, visuelle Schwierigkeiten/Anomalien und Selbstvertrauen. Der<br />

lange Zeitraum von sechs Jahren erschien günstig, um mögliche Placebo-Effekte zu<br />

minimieren und gesichertere Ergebnisse zu bekommen. Der Vergleich mit der früheren<br />

Studie sollte Aufschluß darüber geben, ob sich die subjektive Einschätzung der Ver-<br />

besserungen durch die Benutzung der Farbfilter in einigen Bereichen geändert hat.<br />

www.foepaed.<strong>net</strong>

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