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Michael Evers - bei föpäd.net

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Die Irlen-Methode 57<br />

ermittelt werden, wie sich der Seheindruck einer Seite <strong>bei</strong>m Lesen verändert. Darüber<br />

hinaus soll die richtige Farbfolie zur Reduktion der spezifischen visuellen Probleme<br />

gefunden werden. Ferner geht es um die Entwicklung einer ersten Vorstellung, inwie-<br />

weit weitere Behandlungs- und Fördermaßnahmen nötig sind. Es soll herausgefunden<br />

werden, in welchen Bereichen mit der Irlen-Methode eine Besserung erreicht werden<br />

kann und welche Aspekte der vorliegenden Gesamtproblematik wahrscheinlich nicht<br />

gebessert werden können.<br />

Da es zur Zeit keine standardisierten Tests oder psychologische Untersuchungsreihen<br />

gibt, mit denen das Meares-Irlen-Syndrom identifiziert werden kann, ist die Diagnostik<br />

nicht ganz unproblematisch. Die subjektiven Beschreibungen der Symptomatik durch<br />

den Betroffenen selbst sind das wichtigste Diagnosemittel. So sind z.B. die mangeln-<br />

den Ausdrucksmöglichkeiten von Kindergartenkindern <strong>bei</strong> der Früherkennung des<br />

Syndroms hinderlich. Da ferner einige Schwierigkeiten, die Menschen mit Meares-Irlen-<br />

Syndrom haben, z.B. von der Buchstabengröße (dem Schriftgrad) und der Textmenge<br />

pro Seite abhängig sind, kann der Zeitpunkt, zu dem ein Betroffener „auffällig“ wird,<br />

individuell sehr verschieden sein. Denkbar wäre also, daß ein Kind im ersten und<br />

zweiten Schuljahr noch keine Probleme hat, diese aber am Anfang der dritten Klasse<br />

aufgrund des zunehmenden Leseumfangs auftreten. Schlußfolgernd ist festzuhalten,<br />

daß auch <strong>bei</strong> einem negativen Diagnoseergebnis (es liegt kein Meares-Irlen-Syndrom<br />

vor), zumindest <strong>bei</strong> jungen Kindern (etwa bis Ende der Grundschulzeit) das Meares-<br />

Irlen-Syndrom als Faktor von Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m Lesen nicht mit endgültiger Sicher-<br />

heit ausgeschlossen werden kann. Aus diesem Grund wird eine regelmäßige Über-<br />

prüfung von Kindern mit LRS oder auch anderen Lernstörungen empfohlen.<br />

Dem Screening, also der Diagnostik auf Meares-Irlen-Syndrom, geht ein genauer<br />

Sehtest <strong>bei</strong>m Augenarzt oder Optiker voraus. Hier soll zunächst festgestellt werden, ob<br />

eine Augenkrankheit vorliegt, die als Ursache für die visuellen Probleme in Betracht<br />

kommt. Darüber hinaus ist abzuklären, ob eine Einschränkung der Sehschärfe (des<br />

Visus) oder des binokularen (des <strong>bei</strong>däugigen) Sehens vorliegt. Schließlich sollen die<br />

Fähigkeit zum Fokussieren und die Blickfolgebewegungen überprüft werden. Es wird<br />

also danach gefragt, ob die Person auf unterschiedliche Objektentfernungen einstellen<br />

kann und ob sie mit dem Blick einem bewegten Objekt folgen kann.<br />

6.2.1 Screening auf Meares-Irlen-Syndrom<br />

An die augenärztliche bzw. augenoptische Untersuchung schließt sich das Screening<br />

auf das Meares-Irlen-Syndrom an, daß sich in drei Teile aufgliedert, die nacheinander<br />

durchgeführt werden.<br />

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