15.12.2012 Aufrufe

Michael Evers - bei föpäd.net

Michael Evers - bei föpäd.net

Michael Evers - bei föpäd.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Irlen-Methode 65<br />

6.3 Die Colorimeter-Methode<br />

Die Colorimeter-Methode wurde von Arnold WILKINS auf Grundlage der Irlen-Methode<br />

ausgear<strong>bei</strong>tet. Zunächst war es sein Ziel, die Entdeckungen von IRLEN unter wieder-<br />

holbaren Versuchsbedingungen zu überprüfen. Zu diesem Zweck entwickelte er das<br />

Colorimeter 37 weiter. Da<strong>bei</strong> handelt es sich um ein Meßgerät, mit dem <strong>bei</strong> gleichblei-<br />

bender Helligkeitsempfindung sowohl der Farbton als auch die Farbsättigung stufenlos<br />

und unabhängig voneinander verändert werden kann. Jede Kombination aus Farbton<br />

und Sättigung kann zahlenmäßig beschrieben werden und ist exakt reproduzierbar. Im<br />

Laufe seiner Studien 38 stellte sich heraus, daß mit dem Colorimeter ein sehr wirksames<br />

und wenig zeitaufwendiges Verfahren zur Bestimmung von Farbfiltern entwickelt<br />

worden war (vgl. SCHROTH 1995a, S. 11f).<br />

Ein Vorteil des Colorimeters gegenüber der Irlen-Methode ist, daß nur etwa 20 Minuten<br />

für die Ermittlung der individuell richtigen Farbe und die Ergebnisüberprüfung mittels<br />

Probiergläser veranschlagt werden müssen. Zudem ist die Bandbreite verschieden-<br />

farbiger Gläser größer. Insgesamt kann aus 6.727 technisch realisierbaren Farbstufen<br />

ausgewählt werden.<br />

Nachteil der farbigen Gläser ist zum einen ihr relativ hoher Preis, da das Herstellungs-<br />

verfahren sehr aufwendig ist. Derzeit ist auch nur ein Hersteller aus England in der<br />

Lage, entsprechende Brillengläser anzufertigen. Zum anderen können sie die Er-<br />

kennbarkeit von Signalfarben einschränken, d.h. sie können sich negativ auf die<br />

Verkehrstauglichkeit ihres Trägers auswirken.<br />

Eine neuerliche Überprüfung bzw. eine Nachkontrolle kann <strong>bei</strong> einer Veränderung von<br />

Fehlsichtigkeiten notwendig sein. Zumindest ist sie zu empfehlen, so lange keine<br />

gesicherten Langzeituntersuchungen zum Zusammenhang von Farb- und refraktiver<br />

Korrektion vorliegen (vgl. SCHROTH 1995a, S. 15).<br />

Auf die Darstellung des Aufbaus und die Funktionsweise des Colorimeters 39 soll an<br />

dieser Stelle jedoch verzichtet werden, da sie zum einen für das Verständnis der noch<br />

folgenden Ausführungen zur Korrektion von Leseschwierigkeiten durch Farbfilter<br />

belanglos ist. Zum anderen entbehrt sie jeglicher Relevanz für die pädagogische<br />

Praxis, da die Methode nur von an dem Gerät ausgebildeten Fachleuten durchgeführt<br />

werden kann.<br />

37<br />

Das Colorimeter wurde bereits 1952 unter der Bezeichnung „Burnham Colorimeter“ erstmalig<br />

beschrieben (vgl. SCHROTH 1995a, S. 11).<br />

38<br />

Die Ergebnisse aus der Studie von Wilkins werden in Kapitel 8 aufgegriffen.<br />

39 Ein kurze und gut verständliche Darstellung ist <strong>bei</strong> SCHROTH (1995a, S. 11f) zu finden.<br />

www.foepaed.<strong>net</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!