Michael Evers - bei föpäd.net
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Empirische Studien zur Irlen-Methode 78<br />
Bereich 1988 1994 Differenz<br />
Gesamteinschätzung 57 % 58 % + 1 %<br />
Lesen<br />
Schwierigkeiten 38 % 48 % - 10 %<br />
Flüssigkeit 45 % 43 % - 2 %<br />
Verständnis 40 % 33 % - 7 %<br />
Konzentration 42 % 49 % + 7 %<br />
Sprache (Lautsprache) 35 % 22 % - 15 %<br />
Handschrift 29 % 25 % - 4 %<br />
visuelle Schwierigkeiten/Anomalien<br />
Zeilen überspringen/auslassen 34 % 50 % + 16 %<br />
Verzerrungen von Buchstaben und Wörtern 32 % 59 % + 27 %<br />
Überanstrengung der Augen 44 % 44 % ± 0 %<br />
Müdigkeit (<strong>bei</strong>m Lesen) 25 % 27 % + 2 %<br />
Selbstvertrauen 33 % 35 % + 2 %<br />
Tabelle 4: Personen, die von deutlichen Verbesserungen durch die Farbfilter<br />
berichten (vgl. WHITING/ROBINSON/PARROTT 1994, S. 17)<br />
Die deutlichsten Veränderungen in Tabelle 3 betreffen den Bereich der visuellen<br />
Schwierigkeiten, speziell die Verzerrung von Buchstaben und Wörtern (+ 11 %) und<br />
Müdigkeit <strong>bei</strong>m Lesen (+ 12 %), sowie das Selbstvertrauen (+ 9 %). Die Autoren be-<br />
gründen den Zuwachs mit der Reduzierung visueller Probleme, welche das Erkennen<br />
von Wörtern erleichtert und den Streß/die Anstrengung <strong>bei</strong>m Lesen verringert. Dadurch<br />
entsteht wiederum ein erhöhtes Vertrauen auf einen möglichen Erfolg <strong>bei</strong>m Lesen.<br />
Diese Veränderungen, die Verringerung des Stresses bzw. der Anstrengung und die<br />
Steigerung des Selbstvertrauens, können nicht mit einem Placebo-Effekt erklärt<br />
werden, sondern basieren auf einer tatsächlichen (positiven) Veränderung der visu-<br />
ellen Wahrnehmung.<br />
Die Differenzen <strong>bei</strong> der Anzahl der Personen, die eine deutliche Verbesserung durch<br />
die Farbfilter verspürten (vgl. Tabelle 4), werden von den Autoren auf die Tatsache<br />
zurückgeführt, daß sich die Beurteilungen der Befragten über den langen Zeitraum<br />
verändert hatten. So ist es wahrscheinlich, daß eine Veränderung, die nach kurzer Zeit<br />
(1988) als deutliche Verbesserung beurteilt wird, später (1994) nur noch als eine<br />
geringe angesehen wird, so z.B. im Bereich der Lautsprache (- 15 %). Genauso ist<br />
auch der umgekehrte Mechanismus möglich.<br />
Erst durch die Kombination <strong>bei</strong>der Tabellen zeigt sich, in welchen Bereichen es tat-<br />
sächlich zu einer Veränderung innerhalb der sechs Jahre gekommen war. So sind in<br />
der Tendenz und in der Stärke die Zuwächse im Bereich der visuellen Schwierigkeiten<br />
am deutlichsten. So geben von den Befragten 8 % mehr an, daß sich die Tendenz zum<br />
Überspringen von Zeilen gebessert hat, 11% mehr berichten von weniger Verzer-<br />
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