Michael Evers - bei föpäd.net

Das Meares-Irlen-Syndrom 52
5.5 Auswirkungen auf das Schreiben (vgl. IRLEN 1997, S. 159ff)
Das Meares-Irlen-Syndrom wirkt sich auch auf das Schreiben aus. So kann beobachtet
werden, daß betroffene Schüler Schwierigkeiten haben, auf einer Zeile zu schreiben,
sie geraten entweder unter oder über sie. Charakteristisch für die Handschrift mancher
Schüler ist, daß die Buchstaben zu dicht aneinander oder zu weit auseinander
gezogen werden. Auch die Größenverhältnisse und die Verbindungen der Buchstaben
können nicht regelgerecht sein (vgl. Abbildung 13).
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Abbildung 13: Zwei Beispiele für die Handschrift von Schülern mit Meares-
Irlen-Syndrom (IRLEN 1997, S. 160ff)
Das Abschreiben von der Wandtafel oder aus einem Buch ist eine schwierige Aufgabe.
Schüler mit Meares-Irlen-Syndrom können häufig Informationen nicht abschreiben, da
sie die Stelle, an der sie stehen geblieben waren, nicht wieder finden. Was damit
zusammenhängt, daß sich das Erscheinungsbild des Textes bzw. der Tafelanschrift
verändert hat, nachdem sie von ihrem Arbeitsplatz wieder aufgeschaut haben.
Oft haben Schüler mit Meares-Irlen-Syndrom Schwierigkeiten bei der Interpunktion. Die
Regeln für die Zeichensetzung lernen sie isoliert vom Inhalt und können diese nicht
durch eigene Leseerfahrungen bestätigen. Als Folge erscheint ihre Interpunktion wirr
oder zufällig; in einigen Fällen fehlt sie ganz.
Nicht selten leidet auch die Qualität des schriftlichen Ausdrucks. Schon beim Ver-
fassen eigener Texte fällt es den Betroffenen schwer zu lesen, während sie schreiben.
Auf ein nochmaliges Durchlesen am Ende wird meist verzichtet, da dieses die
Symptomatik, einschließlich der asthenopen Beschwerden, verstärkt. Damit geht ihnen