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Michael Evers - bei föpäd.net

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Die Irlen-Methode 54<br />

6. Die Irlen-Methode<br />

6.1 Vorgeschichte<br />

1981 wurde Helen IRLEN mit der Koordination eines Forschungsprojektes über Lernbe-<br />

hinderungen <strong>bei</strong> Erwachsenen betraut, das mit Mitteln der amerikanischen Regierung<br />

an der California State Universität in Long Beach eingerichtet wurde. Die Ar<strong>bei</strong>t mit<br />

Erwachsenen, die auch nach der Erlangung der Hochschulreife noch Lernschwierig-<br />

keiten hatten, erschien sinnvoller als mit Kindern. Zum einen konnte so ausgeschlos-<br />

sen werden, daß die Lernschwierigkeiten durch Probleme der Reife (Entwicklungsver-<br />

zögerungen) verursacht waren. Zum anderen konnten <strong>bei</strong> der ausgewählten Gruppe<br />

von Probanden Motivationsprobleme als Ursache ausgeschlossen werden. Ferner<br />

konnte man davon ausgehen, daß die Beschreibung der individuellen Schwierigkeiten<br />

und Probleme genauer bzw. präziser erfolgen würde, als <strong>bei</strong> Kindern.<br />

Zwischen 1981 und 1983 befragte H. IRLEN mehr als 1500 Erwachsene mit Lernpro-<br />

blemen. Die meisten von ihnen hatten bereits eine ganze Reihe von Therapien<br />

erfolglos hinter sich gebracht.<br />

Die Betroffenen beklagten sich darüber, daß ihnen das Lesen schwer fällt. Sie berich-<br />

teten, daß sie oft nicht mehr wußten, wo sie auf einer Seite stehengeblieben waren<br />

oder daß sie Dinge lasen, die gar nicht da standen. Das Lesen war für sie also im<br />

allgemeinen unangenehm und frustrierend, auch weil sie langsamer lasen und nicht so<br />

lange lesen konnten, wie andere. Darüber hinaus verursachte das Lesen <strong>bei</strong> einigen<br />

körperliche Schmerzen (z.B. Kopfschmerzen). Einige berichteten auch davon, daß sich<br />

die Buchseite plötzlich veränderte.<br />

Einige Aussagen von Betroffenen (IRLEN 1997, S. 41):<br />

„Lesen ist unangenehm. Ich werde unruhig und zappelig da<strong>bei</strong>.“<br />

„Ich schlafe <strong>bei</strong>m Lesen ein.“<br />

„Ich hasse das Lesen, weil ich etwas drei- bis viermal lesen muß, um es zu<br />

verstehen.“<br />

„Ganz egal was ich mache, ich lese langsamer als alle anderen. Wenn alle<br />

anderen ein Kapitel zu Ende gelesen haben, bin ich vielleicht erst auf der<br />

ersten oder zweiten Seite.“<br />

„Ich kann nicht lange auf eine Seite schauen. Ich muß das Buch schnell<br />

<strong>bei</strong>seite legen.“<br />

„Nach einer Weile lese ich einfach nur Wörter, die keinen Sinn ergeben.“<br />

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