Steuerwegweiser für Gemeinnützige Vereine und für ... - SGH Berlin
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4 Voraussetzungen zur Erlangung der<br />
Gemeinnützigkeit<br />
Die gesetzlichen Voraussetzungen<br />
zur Erlangung der Gemeinnützigkeit<br />
ergeben sich aus der Abgabenordnung<br />
(vgl. Anhang 13) <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> die Steuerbefreiung bzw. –ermäßigung<br />
aus den einzelnen Steuergesetzen<br />
(vgl. Tz. 7 <strong>und</strong> 8, Anhang 10<br />
<strong>und</strong> 11). Steuerbegünstigt sind nur<br />
• Körperschaften (vgl. Tz. 2.2), die<br />
gemeinnützige Zwecke ausschließlich<br />
<strong>und</strong> unmittelbar nach<br />
der Satzung <strong>und</strong> tatsächlichen<br />
Geschäftsführung verfolgen.<br />
4.1 Inländische Körperschaften<br />
Die Gemeinnützigkeit können<br />
nur inländische Körperschaften<br />
erlangen, d.h. sie müssen ihren Sitz<br />
oder ihre Geschäftsleitung im Inland<br />
haben <strong>und</strong> der steuerlichen Zuständigkeit<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
unterliegen. Davon unabhängig<br />
können steuerbegünstigte Zwecke<br />
nicht nur im Inland, sondern auch im<br />
Ausland verwirklicht werden, es sei<br />
denn, die Fördermaßnahmen sind nur<br />
auf das Inland beschränkt (z.B. Förderung<br />
des Naturschutzes <strong>und</strong> der<br />
Landschaftspflege im Sinne des<br />
B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetzes <strong>und</strong> der<br />
Naturschutzgesetze der Länder).<br />
Der Sitz wird in der Satzung<br />
festgelegt. Hingegen ist der Ort der<br />
Geschäftsleitung dort, wo sich der<br />
Mittelpunkt der geschäftlichen<br />
Oberleitung befindet. Bei <strong>Vereine</strong>n<br />
wird der Ort der Geschäftsleitung<br />
regelmäßig dort sein, wo der Vorstand<br />
seine Entscheidungen zur<br />
Führung des Vereins trifft, z.B. im<br />
Vereinslokal oder am Wohnort des<br />
Vorsitzenden.<br />
4.2 <strong>Gemeinnützige</strong> Zwecke<br />
<strong>Gemeinnützige</strong> Zwecke - so<br />
bestimmt die Abgabenordnung (vgl.<br />
Anhang 13) - verfolgt ein Verein,<br />
wenn seine Tätigkeit darauf gerichtet<br />
ist, „die Allgemeinheit auf materiellem,<br />
geistigem oder sittlichem Gebiet<br />
selbstlos zu fördern“.<br />
4.2.1 Begriff der Allgemeinheit<br />
(vgl. § 52, Anhang 13.2)<br />
Die Vereinstätigkeit muss, um<br />
gemeinnützig zu sein, der Allgemeinheit<br />
zugute kommen, d.h. einem nicht<br />
zu eng begrenzten Kreis von Personen.<br />
Es genügt jedoch bereits, wenn<br />
der begünstigte Personenkreis als<br />
Ausschnitt der Allgemeinheit angesehen<br />
werden kann. Eine Abgrenzung<br />
nach sachlicher, regionaler oder auch<br />
beruflicher Hinsicht ist zulässig.<br />
Deshalb können auch z.B. Personen<br />
eines bestimmten Alters, Auszubildende,<br />
Angehörige einer Berufsgruppe<br />
oder die Bevölkerung einer<br />
Gemeinde als Allgemeinheit angesehen<br />
werden.<br />
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