Steuerwegweiser für Gemeinnützige Vereine und für ... - SGH Berlin
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4.3.1.2 Wirtschaftliche<br />
Hilfsbedürftigkeit<br />
Zulässig ist die - finanzielle -<br />
Unterstützung von Personen, deren<br />
Bezüge nicht höher sind als das Vierfache<br />
des Regelsatzes der Sozialhilfe<br />
i.S.d. § 22 des B<strong>und</strong>essozialhilfegesetzes<br />
(ab 1.1.2005 = § 28 des<br />
Zwölften Buches Sozialgesetzbuch).<br />
Eine wirtschaftliche Bedürftigkeit liegt<br />
aber nicht vor, wenn die Personen<br />
über Vermögen verfügen, das zur<br />
nachhaltigen Verbesserung ihres<br />
Unterhalts ausreicht <strong>und</strong> ihnen zugemutet<br />
werden kann, es da<strong>für</strong> zu verwenden.<br />
Dabei sind der Umfang <strong>und</strong><br />
die Art des Vermögens sowie die<br />
Lebensumstände der zu unterstützenden<br />
Person zu berücksichtigen.<br />
In Einzelfällen liegen die<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> die Mildtätigkeit<br />
auch dann vor, wenn die Bezüge oder<br />
das Vermögen die vorgenannten<br />
Grenzen übersteigen, z.B. wenn die<br />
wirtschaftliche Lage aus besonderen<br />
Gründen zu einer Notlage geworden<br />
ist. Hierzu zählen insbesondere die<br />
Hilfeleistungen in Katastrophenfällen,<br />
wie z.B. Erdbeben, Überschwemmungen<br />
u.ä..<br />
4.3.2 Kirchliche Zwecke<br />
Ein Verein verfolgt kirchliche<br />
Zwecke, wenn seine Tätigkeit darauf<br />
gerichtet ist, eine Religions-<br />
gemeinschaft, die Körperschaft des<br />
öffentlichen Rechts ist, selbstlos zu<br />
fördern. Für Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaften,<br />
die keine<br />
juristischen Personen des öffentlichen<br />
Rechts sind, kommt eine Anerkennung<br />
wegen Förderung kirchlicher Zwecke<br />
nicht in Betracht. Denkbar ist allerdings<br />
eine Anerkennung wegen<br />
Förderung religiöser Zwecke, die zu<br />
den gemeinnützigen Zwecken i.S.d. §<br />
52 Abs. 2 Nr. 1 Abgabenordnung<br />
gehören.<br />
Zu den kirchlichen Zwecken<br />
gehören insbesondere die Errichtung,<br />
Aus-schmückung <strong>und</strong> Unterhaltung<br />
von Gotteshäusern, die Abhaltung<br />
von Gottesdiensten, die Ausbildung<br />
von Geistlichen, die Erteilung von<br />
Religionsunterricht, die Beerdigung<br />
<strong>und</strong> die Pflege des Andenkens der<br />
Toten sowie die Verwaltung des<br />
Kirchenvermögens.<br />
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