Einen Kundenauftrag einwerben und umsetzen - BIBB ...

Das Konzept der beiden Lernsituationen
Die Auszubildenden sollen zu verantwortlichem Handeln im Beruf (und) gegenüber
ihrer sozialen und ökologischen Umwelt befähigt werden. Diese Verantwortung
soll sich in der Sicht auf die Gegenstände ihrer beruflichen Tätigkeit ebenso
widerspiegeln, wie im kompetenten Umgang mit Kundinnen und Kunden. Die
Auszubildenden müssen sich vor diesem Hintergrund daher mit der Beziehung
zwischen Handwerk, Kundinnen und Kunden sowie mit der Frage auseinander
setzen, welchen Beitrag das Handwerk zum Erhalt der ökologischen Lebensgrundlagen
leisten kann. Hierzu ist die Beschäftigung mit der Energiebilanz von
Gebäuden ebenso erforderlich, wie ein Blick auf motivationale, ökologische, ökonomische
und soziale Einflussfaktoren bei der Entscheidungsfindung von Kundinnen
und Kunden.
Kundenorientierung in der Erstausbildung des
SHK-Handwerks
Ein Blick in den Rahmenlehrplan (vgl. KMK 2003) aber auch in die Ausbildungsordnung
(vgl. BMWA 2003) und die überbetriebliche Ausbildung zeigt, dass aus
curricularer Sicht der kundenorientierten Auftragsbearbeitung im Ausbildungsverlauf
eine kontinuierlich hohe Bedeutung zukommt. In der Berufsschule und in der
überbetrieblichen Ausbildung ist jeweils ein Ausbildungsabschnitt vorgesehen, bei
dem die Bearbeitung von Kundenaufträgen im Mittelpunkt steht. Ebenso ist zu
konstatieren, dass Kundenaufträge ein wichtiges Gestaltungsmerkmal der Ausbildung
insgesamt sein sollen. Es kann von einer doppelten Bedeutung der kundenorientierten
Auftragsbearbeitung in der Ausbildung gesprochen werden:
• Erstens hat die Bearbeitung von Kundenaufträgen eine hohe didaktische
Bedeutung.
• Zweitens hat die ganzheitliche Bearbeitung von Kundenaufträgen eine
hohe Bedeutung für die zukunftsfähige Facharbeit im Handwerk.
Damit die strukturierende, sinnbildende und motivierende Wirkung kundenauftragsorientierten
Lernens über den gesamten Verlauf der Ausbildung erhalten
bleibt, sollte sich die didaktische Bedeutung der Orientierung am Kundenauftrag
im Laufe des Lernprozesses ebenso verändern, wie die inhaltliche Ausgestaltung
der Lernprozesse. Hier bietet sich die Orientierung an der von Rauner (1996,
S. 95 ff.) vorgeschlagenen Strukturierung von Lerninhalten beruflicher Curricula
an:
• Orientierungs- und Überblickswissen:
Worum geht es im Beruf in der Hauptsache?
• Zusammenhangswissen:
Wie und warum hängen die Dinge so und nicht anders zusammen?
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