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naturpark kellerwald-edersee entwicklungsplanung band

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Kernstück des Mittel<strong>kellerwald</strong>es (344.1) ist das klein gekammerte und stark<br />

bewegte, nirgendwo flächige Bergland zwischen dem quarzitischen Hohen Lohr<br />

(657 m), den quarzitischen und diabasischen Aschkoppen (640 m), dem Auenberg<br />

(611 m), in dem sich in bis zu 300 m tiefen Gründen die kleinen bescheidenen<br />

Siedlungen von Landwirten sowie Berg- und Waldarbeitern entwickelt<br />

haben.<br />

Zum Mittel<strong>kellerwald</strong> gehören auch die in Rücken und Riegel zerteilte Rumpffläche<br />

des Hainaer Waldes sowie im Nordwesten der nur schwach bewegte hohe<br />

Mittel<strong>kellerwald</strong>er Rücken, der die Frankenauer Flur des Nieder<strong>kellerwald</strong>es<br />

vom Wildunger Bergland trennt und am Wesebachdurchbruch bei Frebershausen<br />

auf den Grauwackenrumpf der Großen Hardt trifft.<br />

Im Gegensatz zu der groben Formenwelt des Hohen Kellerwaldes und der Geschlossenheit<br />

des Mittel<strong>kellerwald</strong>es und der Großen Hardt hat das Wildunger<br />

Bergland (344.2) eine lebhaft bewegte Bodengestalt. Während die Einzelerhebungen<br />

kaum 500 m überschreiten und meist Buchenwald tragen, dominieren<br />

beckenartige Hohlformen, die von Hundsdorf, Reinhardshausen, Albertshausen,<br />

Gellershausen besiedelt wurden. Auch hier wurde die Landwirtschaft vorwiegend<br />

von Klein- und Nebenerwerbsbauern betrieben. Der früher bekannte<br />

Dachschiefer wurde am Hahnberg bei Reinhardshausen abgebaut. Die Bedeutung<br />

von Reinhardshausen als Badeort mit zahlreichen Rehabilitationskliniken<br />

hat sich zunächst auf der Basis von schwefelhaltigen Heilquellen entwickelt.<br />

Die Große Hardt (344.3) neigt sich als teils tief zerschnittener Kulm-Grauwackenrumpf<br />

des nördlichen Kellerwaldes zum Edersee. Die Große Hardt ist fast<br />

durchgehend bewaldet und von keinem Straßenzug durchschnitten. Ihr Rückgrat<br />

bildet ein 550 bis 600 m hoher, an Traddelkopf (626 m) und Dickenkopf<br />

(604 m) leicht aufgebuckelter Rücken, der mit steiler Südflanke bis über 300 m<br />

tief zum Frebershäuser Kessel und zu den Wesebachgründen von Gellershausen<br />

und Kleinern im Wildunger Bergland hin abfällt.<br />

Östlich des Banfetales hat eine dichte Zertalung zu bergiger Auflösung der<br />

Abdachungsfläche in schmale Rücken, Buckel und Sporne geführt, deren<br />

östlichster am Ochsenwurzelkopf (542 m) sehr schroff zum Edertal hin abbricht.<br />

Die nahezu geschlossene Waldfläche des Waldschutzgebietes ist weit gehend<br />

identisch mit dem Naturraum der Großen Hardt.<br />

Der breite, in Kulmgrauwacke der nördlichen Kellerwaldabdachung eingelassene<br />

Edersee-Trog (344.4), stark gewundenes Durchbruchstal der Eder am Südrand<br />

der Waldecker Tafel westlich Schloss Waldeck, ist seit 1914 mit dem<br />

27 km langen Edersee gefüllt. Die großenteils sehr steilen Talflanken sind meist<br />

bewaldet. Die Vegetation ist dort wegen der geschützten, warmen und trockenen<br />

Lage sehr vielfältig: Perlgras-Buchenwälder mit Winter- und Sommerlinden<br />

an blockigen und schattigen Unterhängen, magere Buchenwälder an Oberhängen<br />

sowie Wärme liebende Eichenwälder an südexponierten und trockenen<br />

Felshanglagen.<br />

Der Nieder<strong>kellerwald</strong> (344.5) wird durch ein flaches Randgesims des nordwestlichen<br />

Kellerwaldrandes mit Resten alter, zur Eder abgetreppten Verebnungen<br />

über Kulmgrauwacken und Tonschiefern gebildet.

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