naturpark kellerwald-edersee entwicklungsplanung band
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Bereiche mit besonderen Klimafunktionen<br />
Im Regionalplan Nordhessen sind Bereiche ausgewiesen, deren besondere<br />
klimatischen bzw. lufthygienischen Funktionen gesichert werden sollen. Dabei<br />
handelt es sich um regionale Luftleitbahnen und Kaltluftentstehungsgebiete, die<br />
der Durchlüftung bzw. dem Temperaturausgleich von potenziell wärmebelasteten<br />
Siedlungsflächen dienen. Innerhalb des Naturparks Kellerwald-Edersee sind<br />
solche Flächen nur im Nahbereich von Bad Wildungen und Reinhardshausen<br />
ausgewiesen:<br />
• Landwirtschaftsflächen östlich von Altwildungen (Kaltluftentstehungsgebiet),<br />
• Landwirtschaftsflächen im Wildetal und angrenzenden Hanglagen um Reinhardshausen<br />
und Albertshausen (Kaltluftentstehungs- und Abflussgebiet),<br />
• Landwirtschaftsflächen südlich von Bad Wildungen (Kaltluftentstehungsgebiet),<br />
• Talauen der Wilde, des Sonderbaches / Talgrabens und des Urenbaches<br />
westlich bzw. südwestlich von Bad Wildungen (Kaltluftabflussgebiete).<br />
Die Flächenschutzkarte von Hessen weist innerhalb des Naturparks Wälder mit<br />
besonderen klimatischen Funktionen aus (s. Kapitel 4.2).<br />
3.4 Wasserhaushalt, Gewässer<br />
Grundwasser<br />
Im größten Teil des Kellerwaldes sind nur wenig ergiebige Grundwasservorkommen<br />
in Wechsellagerung von Grundwasserleitern mit Grundwasser-<br />
Nichtleitern oder in Zerrüttungs- oder Verwitterungszonen von Nichtleitern vorhanden.<br />
Lediglich in den östlichen Randbereichen des Naturparks sind größere<br />
lokale Grundwasservorkommen in den tiefer liegenden Schichten des Buntsandsteins<br />
(Wildunger Senke) anzutreffen.<br />
Die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers ist fast im gesamten<br />
Naturpark mittel bis hoch. Das Rückhaltevermögen der Ackerflächen für Nitrat<br />
ist fast im gesamten Naturpark mit Ausnahme kleiner Flächen an den Rändern<br />
im Süden und Südwesten sehr gering.<br />
Quellen:<br />
• Landschaftsrahmenplan Nordhessen 2000<br />
• Hydrologischer Atlas der Bundesrepublik Deutschland<br />
Heilquellen<br />
Am Nordostrand des Kellerwaldes treten in Spalten und Verwerfungen der Gesteinsschichten<br />
des Erdaltertums (s. Kapitel 3.2) kohlensäurehaltige Mineralwässer<br />
auf. Der Aufstieg des Mineralwassers wird durch späte Exhalationen<br />
von Kohlendioxid des tertiären Vulkanismus in der benachbarten Hessischen<br />
Senke verursacht. Das Kohlendioxid steigt entlang tiefer Zerrüttungszonen auf<br />
und löst dabei Alkalien und Erdalkalien aus dem Gestein. Die Mineralquellen<br />
treten in Tallagen aus, wo Überschiebungsbahnen und diese schneidende Verwerfungen<br />
ausstreichen. Die aufsteigende gasförmige Kohlensäure expandiert