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naturpark kellerwald-edersee entwicklungsplanung band

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´Dreifelderwirtschaft´, bei der die Brachflächen mit Futterpflanzen (Klee, Luzerne),<br />

Lein oder Hackfrüchten (Rüben, Kartoffeln) bestellt wurden, führte zeitweilig<br />

zu einer Entspannung der wirtschaftlichen Lage der Landwirte.<br />

Die mineralische Düngung, die sich seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

durchsetzte, ermöglichte eine weitere deutliche Steigerung der Agrarproduktion.<br />

Flachgründige Äcker, Steillagen und entlegene Flächen wurden nicht mehr benötigt<br />

und z.T. aufgeforstet. Die Intensivierung der Anbaumethoden stieß jedoch<br />

bald auf ihre Grenzen. Der Konkurrenzdruck und die Agrarpolitik führten in<br />

den letzten Jahrzehnten zu einem einschneidenden Rückgang der Landwirtschaft<br />

und der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe (s. Kapitel 4.1) mit entsprechenden<br />

Folgen für das Landschaftsbild und die Biotopstruktur.<br />

Wichtige wirtschaftliche Impulse für die Region gingen von den Heilquellen in<br />

Bad Wildungen aus, die bereits im 14. Jahrhundert genutzt wurden. Die Georg-<br />

Victor-Quelle wurde zunächst als Brauwasser verwendet. 1799 wurde eine Aktiengesellschaft<br />

gegründet, die in der Nähe des Brunnens ein Gasthaus und ein<br />

Badehaus errichtete. Jährlich wurden bis zu 30.000 Flaschen mit dem Quellwasser<br />

abgefüllt und verkauft.<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann der Aufstieg Bad Wildungens<br />

als Badeort. Seit 1945 trägt die Stadt den Titel ´Hessisches Staatsbad´.<br />

1897 begann der Bade- und Kurbetrieb in Reinhardshausen, später kam Bad<br />

Zwesten hinzu (anerkanntes Heilbad seit 1993). Seit 1932 ist dort der ´Löwensprudel´<br />

als Heilquelle anerkannt.<br />

Durch den Bau der Edertalsperre (1908 bis 1914), deren Zweck zunächst die<br />

Wasserstandsregulierung für die Weserschifffahrt und die Energiegewinnung<br />

waren, wurde der Grundstock für die Fremdenverkehrsentwicklung in diesem<br />

Bereich gelegt. Nach 1945 entstanden in den Uferbereichen der Edertalsperre<br />

zahlreiche Zeltplätze und Ferienhausgebiete. Auch der Kurzzeit- und Tagestourismus<br />

entdeckte den Edersee als Ziel, so dass sich das Gebiet zu einem touristischen<br />

Schwerpunkt in Hessen entwickeln konnte.<br />

Quellen:<br />

• Panek, N.: Naturraumführer Kellerwald<br />

• RP Kassel: Landschaftsrahmenplan Nordhessen 2000 (Kapitel 5)<br />

• Zarges, W. : Das Hochgewälde am Edersee<br />

• Verein Freunde des Klosters Haina e.V., Kommunalforstamt Haina und Regionale Entwicklungsgruppe<br />

Kellerwald-Edersee e.V. (1999): Historische Wanderwege um Haina<br />

• Edersee Touristic GmbH und Entwicklungsgruppe Kellerwald-Edersee e.V. (2001): Das alte<br />

Edertal - die versunkenen Ortschaften Asel, Bringhausen und Berich<br />

• Stadt Frankenau, Amt für Regionalentwicklung Korbach und Entwicklungsgruppe Kellerwald-<br />

Edersee e.V. (1999): Auf Spurensuche nach geschichtlichen Orten - Quernstkirche, Burgen<br />

und Mühlen im Lengelbachtal<br />

• Erläuterungen auf den Wanderkarten des Hessischen Landesvermessungsamtes

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