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naturpark kellerwald-edersee entwicklungsplanung band

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fläche von ca. 2,7 ha erfasst. Den größten Anteil daran haben die Teichanlagen<br />

an den Quellbächen der Wohra bei Haina.<br />

Eine Besonderheit im Naturpark stellen die Uferzonen des Edersees dar. Infolge<br />

des im Spätsommer häufigen Trockenfallens weiter Bereiche im Westteil des<br />

Sees entwickelt sich dort in sehr kurzer Zeit ein Teppich aus Schlamm-<br />

Pionierpflanzen. Dabei handelt es sich z.T. um Arten, die früher in den natürlichen<br />

Überflutungszonen der Mittelgebirgsflüsse weit verbreitet waren, heute jedoch<br />

infolge der Eingriffe in die Fließgewässer selten geworden sind.<br />

In den höher gelegenen seltener überfluteten Uferzonen des Edersees haben<br />

sich insbesondere im Bereich der Stauwurzel Schlankseggen und Hochstaudenfluren<br />

ausgebreitet.<br />

Extensivgrünland<br />

In den Bachauen und Talursprungsmulden der Kellerwaldbäche sind Feuchtwiesen<br />

ein typisches Element der bäuerlichen Kulturlandschaft. Sie wurden<br />

bzw. werden i.d.R. nur ein- bis zweimal jährlich gemäht oder gelegentlich auch<br />

beweidet. Nach Aufgabe der Nutzung haben sich vielerorts langlebige binsen-<br />

und seggenreiche Brachestadien entwickelt. Örtlich existieren sehr wertvolle<br />

Kleinseggenrieder.<br />

Eine besonders artenreiche Grünlandform ist auf wechselfeuchten, frischen bis<br />

wechseltrockenen Standorten anzutreffen, wenn diese nur extensiv genutzt<br />

werden (2 bis 3-malige Mahd oder extensive Beweidung, geringe oder keine<br />

Düngung). Da solche Standorte heute meist intensiv genutzt werden, ist dieser<br />

Biotoptyp bestandsbedroht. Im Kellerwald sind z.B. bei Frankenau, in Armsfeld<br />

und im Naturschutzgebiet ´Wohrateiche´ noch größere Bestände zu finden. Der<br />

Anteil extensiv genutzter schützenswerter Grünlandtypen liegt in den Kellerwaldgemeinden<br />

weit über dem Durchschnitt in Hessen (Maertens, 1991). Bei<br />

der Hessischen Biotopkartierung (1995) wurden innerhalb des Naturparks über<br />

300 ha Grünland frischer bis nasser Standorte erfasst. Dies entspricht einem<br />

Anteil von fast 3% der Landwirtschaftsflächen innerhalb des Naturparks und einem<br />

Anteil von rund 23% aller innerhalb des Naturparks kartierten Biotopflächen.<br />

Magerrasen und Heiden<br />

Auf flachgründigen Kalkböden im Bereich von Zechstein- oder Devonkalkhängen<br />

am nordöstlichen Rand des Kellerwaldes sind Reste von Kalkmagerrasen<br />

vorhanden, die durch frühere Hutenutzung auf diesen Flächen entstanden sind.<br />

Hier haben sich als typische Pflanzengesellschaft Enzian-Schillergrasrasen<br />

entwickelt, die in den Naturschutzgebieten ´Kalkrain´ bei Giflitz und ´Kleiner<br />

Mehlberg ´bei Waldeck geschützt sind.<br />

Die früher in den Mittelgebirgslagen weit verbreitete Hutenutzung hat auf stickstoffarmen<br />

Silikatstandorten in den höheren kühl-feuchten Lagen die Ausbreitung<br />

von Heidekraut und Borstgras (bei intensiverer Beweidung) begünstigt. In<br />

den sonnigeren und mineralkräftigeren Lagen auf Tonschiefer (z.B. bei Altenlotheim,<br />

Frankenau, Ellershausen und Frebershausen) konnte sich der Wacholder<br />

als auffallendes und dominantes Strukturelement mit Heidenelken-Silikat-

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