28.12.2012 Aufrufe

naturpark kellerwald-edersee entwicklungsplanung band

naturpark kellerwald-edersee entwicklungsplanung band

naturpark kellerwald-edersee entwicklungsplanung band

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

44<br />

Hangwälder am Edersee<br />

Besonders wertvolle, seltene und gefährdete Waldbiotopkomplexe aus naturnahen<br />

Eichen-, Buchen- und Hainbuchen-Trockenwäldern, Edellaubholz-<br />

Hangwäldern und Hutewald-Relikten, Fels-, Schutt- und Blockfluren finden sich<br />

auf den Steilhängen nördlich des Edersees. Sie beherbergen letzte Reste echter<br />

Urwaldpartien und höchst seltene Lebensgemeinschaften aus Holz bewohnenden<br />

Arten (Käfer, Hautflügler, Pilze, Flechten u.a.).<br />

Wärme liebende Traubeneichenwälder<br />

Kleinflächig sind weitere Wärme liebende Hangwälder mit Traubeneichen bei<br />

Schmittlotheim (NSG Hagenstein) sowie vereinzelt auf südwestexponierten<br />

Steilhängen des Lengelbachtals und am Bilstein bei Reitzenhagen vorhanden.<br />

Der letztgenannte Bestand wird pflanzensoziologisch als Ausbildung des mitteleuropäischen<br />

Eichen-Elsbeeren-Waldes angesehen. Die Eichen-Trockenwälder<br />

gelten bundesweit als stark gefährdet. Im Naturpark Kellerwald stehen sie weit<br />

gehend unter Naturschutz (s. Kapitel 3.6).<br />

Kalk-Buchenwälder<br />

Im nordöstlichen und östlichen Randbereich des Naturparks finden sich auf<br />

sonnigen, flachgründigen, wasserdurchlässigen Kalkböden (Zechsteinhänge)<br />

Buchen-Trockenwälder mit einer gut ausgeprägten Strauchschicht und artenreicher<br />

Krautschicht mit Vorkommen zahlreicher seltener und geschützter Arten<br />

(z.B. Blaugras, verschiedene Orchideenarten).<br />

Schlucht- und Blockschuttwälder<br />

Neben den bereits genannten edellaubholzreichen Hang-, Blockschutt- bzw.<br />

Schluchtwäldern am Edersee sind weitere solcher Bestände kleinflächig verstreut<br />

an verschiedenen Stellen im Naturpark zu finden (z.B. im Lengelbachtal,<br />

am Weißen Stein östlich von Hemfurth, am Rabenstein nordöstlich von Kleinern,<br />

im NSG Sondertal / Talgraben, am Heidekopf bei Bergfreiheit). In kühlfeuchten<br />

Lagen dominieren Ahorn und Esche, auf wärmeren Standorten Winter-<br />

und Sommerlinde.<br />

Auenwälder und Sumpfwälder<br />

In den Bachtälern des Kellerwaldes, z.B. im Urff- und Gilsatal sind kleinflächige<br />

Bach-Auenwälder vorhanden. Erlen- und Weiden-Sumpfwälder sind in meist<br />

ganzjährig staunassen, nährstoffreichen Tal- und Quellmulden zu finden.<br />

Relikte von Hutewäldern und Niederwäldern<br />

Im Naturpark Kellerwald-Edersee sind verstreut noch Reste historischer Waldnutzungsformen<br />

zu erkennen. Hutewaldrelikte befinden sich im Ederseegebiet<br />

und vereinzelt im mittleren und südlichen Kellerwald (z.B. östlich von Braunau<br />

oder zwischen Gellershausen und Albertshausen). Kennzeichnend für diese<br />

Waldtypen ist ein lichter Baumbestand, der die Entwicklung einer artenreichen<br />

Krautschicht ermöglicht, die neben den waldtypischen Arten auch Licht und<br />

Wärme liebende Arten der Magerrasen und Zwergstrauchheiden enthält.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!