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naturpark kellerwald-edersee entwicklungsplanung band

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Quelle: Hücker, H., Manuskript<br />

76<br />

Als Leitart der nordhessischen Waldlandschaft sollte das Vorkommen des Rotwildes<br />

gesichert werden, der Weg dahin wird ein Lösungskompromiss sein zwischen:<br />

• Erhalt von tragfähigen Mindestbestandszahlen,<br />

• Vermeidung der Verinselung von Rotwild-Lebensräumen (Offenhaltung von<br />

Korridoren) und<br />

• Minimierung von Waldschäden durch Schälung und Verbiss auf ein zumutbar<br />

geringes Maß.<br />

Der Erhaltung der Bedeutung der Kellerwald/Burgwaldregion als Rotwildgebiet<br />

für den Ost-West-Austausch der Rotwildpopulation ist Rechnung zu tragen. Ein<br />

nachgewiesener Fernwanderkorridor läuft vom Thüringer Wald über die Region<br />

Burgwald/Kellerwald bis ins Nordrhein-Westfälische Rothaargebirge.<br />

Andere Wildarten, vor allem das Niederwild, weisen eher geringe Bestandes-<br />

bzw. Besatzdichten auf. Die Jagdausübungsberechtigten sind gehalten, gegen<br />

negative Umwelttrends ihren Beitrag zur Erhaltung von Niederwildarten mit kritischen<br />

Bestandszahlen nicht nur durch Jagdverschonung, sondern aktiv durch<br />

Aufwertung der Biotopstrukturen und Schaffung von Biotopverbundsystemen<br />

beizutragen. Diesbezüglich kann das Vorgehen der ´Naturland-Stiftung´ ein<br />

nachahmenswertes Beispiel sein.<br />

Die im Offenland sehr stark rückläufigen Besatzdichten des Feldhasen sind auf<br />

veränderte Bedingungen in der Landwirtschaft zurückzuführen. Der Fuchs dagegen<br />

profitiert von der flächendeckenden Bekämpfung der Tollwut und breitet<br />

sich stärker aus.<br />

Der Rebhuhnbesatz geht stark zurück.<br />

4.3.2. Die jagdliche Situation im Waldschutzgebiet Gatter Edersee<br />

Im Waldschutzgebiet Gatter Edersee unterliegen Wildtiermanagement und<br />

Jagdnutzung aufgrund besonderer waldökologischer Ziele abweichenden Bedingungen.<br />

Handlungsgrundlage dazu ist das ´Gutachten zur Wildbewirtschaftung<br />

im Waldschutzgebiet Gatter Edersee´ des Arbeitskreises Wildbiologie der<br />

Universität Gießen (1992). Aus der neu zu erstellenden Forsteinrichtungsplanung<br />

für das Waldschutzgebiet werden weitere Richtlinien zu diesem Komplex<br />

erwachsen.<br />

Nach Festlegungen zu flächenweiser Nutzungsaufgabe und Prozessschutzansatz<br />

muss hier nach 200 Jahren forstlicher Bewirtschaftung nunmehr der Einfluss<br />

von Schalenwild - insbesondere des Rotwildes - neu beurteilt werden.<br />

Jahreszeitlich bedingt wird es auch unter Voraussetzung akzeptabler Wildbestandszahlen<br />

(max. ca. 2,5 Stück/100 ha) zur Rindenschälung in Jungbeständen<br />

durch Rotwild bei Laub- und Nadelholz kommen.

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