naturpark kellerwald-edersee entwicklungsplanung band
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4.3.3 Fischerei<br />
78<br />
Fischereirechtliche Situation<br />
Der Schwerpunkt der Fischerei und des Angelsports im Naturpark Kellerwald-<br />
Edersee liegt am Edersee. Bisher wurde das Fischereirecht geteilt ausgeübt:<br />
• durch einen Berufsfischer<br />
• durch Verkauf von Angelscheinen an Angler durch das Wasser- und Schifffahrtsamt.<br />
Die Bewirtschaftung des Sees durch den Berufsfischer mit dem Ziel maximaler<br />
Fischmasse-Erträge hat in der Vergangenheit zu Konflikten mit den Angelfischern,<br />
aber auch mit den Bestimmungen des Hessischen Fischereigesetzes<br />
sowie dem Natur- und Tierschutzgesetz geführt. Der Edersee büßte seine<br />
Attraktivität als Raubfischgewässer ein, und der Angeltourismus ging deutlich<br />
zurück.<br />
Da der Pachtvertrag mit dem Berufsfischer ausgelaufen ist, wird eine angepasste,<br />
ökologisch orientierte Bewirtschaftung möglich. Der Zweckver<strong>band</strong> Naturpark<br />
Kellerwald-Edersee hat daher auf der Grundlage eines erarbeiteten Bewirtschaftungskonzeptes<br />
beim Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden den<br />
Antrag gestellt, das ungeteilte Fischereirecht für den Edersee zu pachten. Die<br />
dabei angestrebten Entwicklungsziele sind im Band II, Kapitel 2.4, aufgeführt.<br />
Gewässerbiologische Situation<br />
Die Eder führt dem Edersee Nährstoffe zu. Die Menge der Nährstoffe ist von<br />
der Belastung des Einzugsgebietes (Bevölkerungsdichte, Intensität der landwirtschaftlichen<br />
Nutzung, Abwasserreinigungsqualität usw.) abhängig. Ökologische<br />
und technologische Verbesserungen werden bzw. sind vorgenommen, so<br />
dass die Restbelastung der Eder künftig nicht nennenswert weiter vermindert<br />
werden kann. Die Nährstoffe führen im Edersee zum Wachstum pflanzlichen<br />
Planktons (Algen). Das Phytoplankton wird durch tierische Planktonorganismen<br />
(Zooplankton) beweidet. Diese Organismen werden von der Fischbrut und bestimmten<br />
Fischen bevorzugt gefressen. Durch den Ausfall von Zooplankton<br />
fressenden Arten kommt es zu Algenblüten und exzessivem Algenwachstum<br />
mit negativen Auswirkungen auf das Gewässer. Um dies zu vermeiden, soll das<br />
Zooplankton durch fischereiliche Maßnahmen unterstützt werden (s. Band II,<br />
Kapitel 2.3 und 2.4).