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Verfassungsschutzbericht 2011 - Bundesamt für Verfassungsschutz

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Sekundärer<br />

Antisemitismus<br />

Sozialer bzw. wirtschaftlicherAntisemitismus<br />

Rechtsextremismus<br />

chen sie zudem, die Gräueltaten während des NS-Regimes zu relativieren.<br />

Der sekundäre Antisemitismus beruht auf der Behauptung, „die<br />

Juden“ instrumentalisierten den Holocaust, um Deutschland finanziell<br />

und politisch zu erpressen. Damit knüpfen Rechtsextremisten an eine<br />

in Teilen der Bevölkerung vorhandene Abneigung gegen weitere Erörterungen<br />

des Genozids an. Der Vorwurf, Juden instrumentalisierten<br />

den Holocaust <strong>für</strong> ihre Zwecke, geht häufig mit einer Relativierung<br />

oder Leugnung des Holocaust einher. In manchen Fällen dient er als<br />

Begründung <strong>für</strong> neue Drohungen:<br />

„(…) natürlich wurde Juden während des Dritten Reiches auch Unrecht<br />

getan, das steht außer Frage, auch wenn man über die Gründe,<br />

die dazu führten sehr wohl diskutieren kann. Daß man diese da<strong>für</strong><br />

entschädigte ist daher durchaus in der Ordnung. Was aber durchaus<br />

ganz und gar nicht in Ordnung ist, ist, daß ihre Nachfahren die damalige<br />

Verfolgung heute als eine Art Monstranz nutzen, die sie vorschieben,<br />

um sich in der ganzen westlichen Welt als Moralapostel aufzuspielen,<br />

sowie um andere Völker politisch und wirtschaftlich zu<br />

erpressen. (…) Alles in allem Stoff genug, um das Überleben des<br />

Antijudaismus auch noch auf viele Jahrzehnte zu sichern (…). Wir<br />

sprechen dabei bewußt von Jahrzehnten, da die Art und Weise des<br />

gegenwärtigen jüdischen Auftretens über kurz oder lang dazu führen<br />

wird, daß gewisse Details der Zeitgeschichte sich wiederholen<br />

werden und wir davon ausgehen, daß die Völker bis dahin aus der<br />

Geschichte gelernt haben werden, ohne Fehler und falsche Rücksichtnahmen<br />

von einst noch mal zu wiederholen.“<br />

(Internetplattform „Altermedia“, 3. Februar <strong>2011</strong>)<br />

Der soziale Antisemitismus schreibt „den Juden“ einen privilegierten<br />

sozialen oder wirtschaftlichen Status zu. Dieser gipfelt in der Behauptung<br />

von Rechtsextremisten, „die Juden“ häuften auf Kosten der<br />

Nichtjuden Macht und Reichtum an. Sie verleumden Juden als<br />

Wucherer, Betrüger, ausbeuterische Kapitalisten und Spekulanten,<br />

die <strong>für</strong> wirtschaftliche Not und Massenarbeitslosigkeit verantwortlich<br />

seien und den Staat beherrschten:<br />

„Die BRD ist, Länder und Gemeinden eingerechnet, mit insgesamt<br />

über 1900 Milliarden Euro bei Juden verschuldet! (…) die Blutsauger<br />

eurer Not! (…) Die Industrie der BRD wird von jüdischen Fonds kontrolliert,<br />

(…). Dies sind die Verursacher der Massenarbeitslosigkeit!<br />

(…) Im BRD-Bundestag bestimmen alleine Juden die Gesetzgebung!<br />

(…) In 20 Jahren wird es keinen einzigen nicht-jüdischen Gerichtsprä-

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