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Verfassungsschutzbericht 2011 - Bundesamt für Verfassungsschutz

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„Kongress <strong>für</strong><br />

autonome Politik“<br />

Linksextremismus<br />

- 135 -<br />

Die Gewaltfrage spielt <strong>für</strong> Autonome eine wesentliche Rolle. Ihr widmete<br />

sich insbesondere der „Kongress <strong>für</strong> autonome Politik <strong>2011</strong> “,<br />

der vom 17. bis 19. Juni <strong>2011</strong> im „Autonomen Zentrum Köln“ (AZ<br />

Köln) stattfand und an dem mindestens 250 Personen teilnahmen.<br />

Ein Themenblock war überschrieben mit dem Slogan „Wir stehen<br />

dazu – Militanz“. Die im Reader zum Kongress enthaltenen Beiträge<br />

belegen den Versuch der Szene, sich über Perspektiven autonomer<br />

Politik insbesondere hinsichtlich der Gewaltfrage zu verständigen.<br />

Im Vorfeld der Veranstaltung veröffentlichte „die tageszeitung“ (taz)<br />

am 17. Juni <strong>2011</strong> unter der Überschrift „Militanz muss vermittelbar<br />

sein“ ein Interview mit drei Mitorganisatoren des autonomen Kongresses,<br />

in dem diese erklärten, Militanz sei ein wesentlicher Aspekt autonomer<br />

Politik und Bestandteil autonomer Lebensweise:<br />

„Ohne Militanz auf der Straße kann nicht genug Druck aufgebaut<br />

werden. Militanz ist <strong>für</strong> uns allerdings nicht nur eine Auseinandersetzungsform,<br />

sondern eine unversöhnliche Haltung auch im Alltag.“<br />

(Homepage der taz, 15. Dezember <strong>2011</strong>)<br />

Bewertung Die hohe, bisweilen ungebremste Aggression – vor allem gegen<br />

tatsächliche oder vermeintliche Rechtsextremisten – wird sich in<br />

absehbarer Zukunft nicht wesentlich ändern. Die in jüngster Zeit<br />

festgestellte Gewaltintensität auch gegen die Vertreter des Staates,<br />

insbesondere Polizeibeamte, dürfte anhalten.<br />

Die autonome Szene hat zudem das Repertoire ihrer Aktionsformen<br />

erweitert, indem sie Sabotageakte mit einer deutlich größeren<br />

Reichweite gegen die Verkehrs- und Kommunikationswege erprobt.<br />

Digitale Infrastrukturen bieten dabei vielfältige Ziele <strong>für</strong> Sabotagehandlungen:<br />

Dabei können herkömmliche Anschläge mit einem Minimum<br />

an Risiko und einem Maximum an Schaden die Waren- und<br />

Informationskreisläufe unterbrechen, wodurch die Funktionsfähigkeit<br />

moderner Gesellschaften erheblich beeinträchtigt wird.

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