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Verfassungsschutzbericht 2011 - Bundesamt für Verfassungsschutz

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Feststellungen<br />

in Deutschland<br />

Spionage und sonstige nachrichtendienstliche Aktivitäten<br />

- 351 -<br />

Auch fremde Nachrichtendienste bedienen sich solcher Techniken.<br />

Die Bearbeitung von Angriffen mit einem derartigen Hintergrund fällt<br />

in die Zuständigkeit der Spionageabwehr.<br />

Seit dem Jahr 2005 werden auf breiter Basis durchgeführte zielgerichtete<br />

„Elektronische Angriffe“ auf Bundesbehörden und Wirtschaftsunternehmen<br />

in Deutschland festgestellt. Diese weisen nach wie vor<br />

eine hohe Bedrohungsqualität auf.<br />

Diese nachhaltig angelegten Angriffe richten sich gegen ausgewählte<br />

Stellen in Politik und Wirtschaft. Dort zu erlangende Informationen<br />

sind insbesondere <strong>für</strong> staatliche Stellen von Interesse. Deshalb wird<br />

diesen Angriffen eine nachrichtendienstliche Lenkung unterstellt.<br />

Das Erkennen dieser Angriffe ist <strong>für</strong> die potenziellen Opfer oftmals<br />

schwierig bis unmöglich, selbst bei vorhandenem<br />

Sicherheitsbewusstsein. Die E-Mails sind so gestaltet, dass sie zu<br />

den Interessens- bzw. Aufgabengebieten der Opfer passen. Dazu<br />

gehört auch, dass die Absenderadressen gefälscht werden, um dem<br />

Empfänger eine nicht bestehende Vertrauenswürdigkeit<br />

vorzugaukeln. Hinzu kommt, dass die von den Angreifern eingesetzte<br />

Schadsoftware von den meisten, auch aktuell gehaltenen<br />

Virenschutzprogrammen überwiegend nicht erkannt wird.<br />

Verursacher Es kann unterstellt werden, dass viele Staaten „Elektronische Angriffe“<br />

als Mittel zur Informationsbeschaffung einsetzen. Die Methode hat<br />

den Vorteil, dass sie schwer zu entdecken ist. Darüber hinaus sind<br />

die weitgehend anonymisierten Täter kaum identifizierbar. Aufgrund<br />

bestimmter Merkmale und Indizien bei den erkannten Angriffen ist<br />

allerdings nicht selten eine regionale Zuordnung ihrer Herkunft<br />

möglich.<br />

Die überwiegende Zahl der in Deutschland festgestellten Angriffe mit<br />

mutmaßlich nachrichtendienstlichem Hintergrund ist danach auf<br />

Stellen in China zurückzuführen. Weder politische Appelle, auch aus<br />

anderen betroffenen Staaten, noch die entsprechende<br />

Berichterstattung in den Medien, die immer wieder China als<br />

Verursacher dieser Angriffe benennt, führten bislang zu einer<br />

Abnahme der Angriffe.<br />

Einen möglichen Beleg da<strong>für</strong> lieferte unerwartet ein Bericht des<br />

chinesischen Fernsehsenders CCTV-7 vom 16. Juli <strong>2011</strong>. In seiner<br />

Sendereihe Militärtechnologie („Military Science and Technology“) 210<br />

210 Die Sendereihe wird jeden Samstag in der Zeit von 14.40 – 15.00 Uhr GMT ausgestrahlt. Sie berichtet<br />

über aktuelle Forschungen und Entwicklungen im militärischen Bereich.

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