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Verfassungsschutzbericht 2011 - Bundesamt für Verfassungsschutz

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- 66 -<br />

Rassismus/<br />

Fremdenfeindlichkeit<br />

Rechtsextremismus<br />

bung der nationalsozialistischen Gewaltverbrechen auf die vermeintliche<br />

Lage „aufrechtgehende(r) junge(r) Deutsche(r)“ anwendete:<br />

„Bereits jetzt weiß man, dass in der BRD über 15 Millionen ‚Menschen<br />

mit Migrationshintergrund‘ leben. Durch Drogenkonsum und Kulturverfall<br />

verliert hingegen der Deutsche allmählich immer mehr an Gesicht.<br />

(…) Das Ganze ähnelt einem geistigen Holocaust, der dabei ist, unser<br />

Volk in den schleichenden aber sicheren Tod zu lenken. (…) Es gilt<br />

jetzt, den Kampf gegen die ‚Volkstodrepublik Deutschland‘ zu führen<br />

und sich aus diesem Konzentrationslager endlich zu befreien.“<br />

(Homepage des JN-Bundesvorstands, 18. Juli <strong>2011</strong>)<br />

Ausgehend von der Annahme, nur in einer biologisch definierten<br />

„Volksgemeinschaft“ als Kollektiv kultur- und schaffensfähig zu sein<br />

und als Einzelner gegenseitige Solidarität und einen übergeordneten<br />

Lebenssinn erfahren zu können, bekämpft die NPD alle Tendenzen<br />

gegen diese „Naturgesetze“. Sie wendet sich dabei gegen die politisch<br />

Verantwortlichen <strong>für</strong> „volksfeindliche“ und „volksverräterische“<br />

Prozesse, aber auch unmittelbar gegen Einwanderer und Fremde<br />

selbst. Eher intellektuell orientierte Protagonisten der Partei versuchen<br />

bisweilen, die rigide Forderung nach „Rückführung“ aller ethnischen<br />

„Ausländer“ – unabhängig davon, ob sie in Deutschland geboren<br />

sind oder die deutsche Staatsbürgerschaft haben – in ihre Herkunftsländer<br />

bzw. die ihrer Eltern pseudohumanistisch zu beschönigen.<br />

Heuchlerisch heißt es in solchen Fällen, Migranten sollten um<br />

ihrer eigenen Identität und Verwurzelung willen an einer Rückkehr<br />

interessiert sein. Die NPD lehnt das Zusammenleben mit Migranten<br />

aber nicht nur aus Sorge um den eigenen „Volkscharakter“ ab, sondern<br />

weil sie Einwanderern pauschal negative Eigenschaften<br />

zuschreibt, Deutsche bzw. Europäer also im Rang „rassischer Überlegenheit“<br />

sieht.<br />

Der Landesvorsitzende 13 der NPD in Berlin Uwe Meenen behauptete<br />

in einem Beitrag des Parteiorgans „Deutsche Stimme“, es gebe einen<br />

Zusammenhang zwischen „Angst und Rasse“. Der nordische Mensch<br />

sei wegen einer insgesamt unwirtlichen Lebensumgebung stets zu<br />

vorausschauendem Planen gezwungen. Dies habe die Angst vor nicht<br />

vorhersehbaren Ereignissen eingeschlossen. Mut bestehe wiederum<br />

darin, diese Angst zu überwinden. Vielleicht sei der nordische Mensch<br />

deshalb nicht nur vorausschauender, sondern auch mutiger als die<br />

13 Meenen verzichtete beim Landesparteitag der NPD am 4. Februar 2012 auf eine erneute Kandidatur<br />

zum Landesvorsitzenden. Seine Nachfolge trat Sebastian Schmidtke an. Meenen fungiert seitdem als<br />

stellvertretender Vorsitzender.

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