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Verfassungsschutzbericht 2011 - Bundesamt für Verfassungsschutz

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Sicherheitsgefährdende und extremistische Bestrebungen von Ausländern<br />

(ohne Islamismus)<br />

- 273 -<br />

II. Ziele und Aktionsschwerpunkte einzelner Gruppierungen<br />

1. Gruppierungen aus dem kurdischen Spektrum<br />

1.1 Überblick<br />

Von den rund 800.000 hier lebenden ethnischen Kurden gehören<br />

etwa 13.000 (2010: 11.500) zur Anhängerschaft der in Deutschland<br />

mit einem vereinsrechtlichen Betätigungsverbot belegten<br />

„Arbeiterpartei Kudistans“ (PKK). Zu den zentralen Forderungen der<br />

Organisation gehören die erweiterte kulturelle und politische<br />

Eigenständigkeit <strong>für</strong> die kurdische Minderheit in der Türkei sowie die<br />

Freilassung bzw. Verbesserung der Haftbedingungen des auf der<br />

türkischen Gefängnisinsel Imrali inhaftierten Führers Abdullah Öcalan.<br />

Das Aktionsverhalten der PKK in Deutschland wird weiterhin<br />

entscheidend von der aktuellen Lage in der Türkei und in den<br />

kurdischen Siedlungsgebieten beeinflusst.<br />

Neben der logistischen und finanziellen Unterstützung der<br />

Gesamtorganisation lag ein wesentlicher Schwerpunkt der PKK-<br />

Aktivitäten in Deutschland in der Vorbereitung und Durchführung von<br />

Großveranstaltungen, welche häufig sowohl <strong>für</strong> propagandistische<br />

Zwecke wie auch zur Anwerbung neuer Anhänger <strong>für</strong> die PKK genutzt<br />

werden.<br />

Darüber hinaus intensivierte die PKK ihre Bemühungen –<br />

insbesondere durch die „Föderation der kurdischen Vereine in<br />

Deutschland e.V.“ (YEK-KOM) –, mit Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Kontaktpflege zu politischen Entscheidungsträgern ihre Anliegen zu<br />

platzieren, und sich damit als eine trotz Verbots handlungsfähige<br />

Organisation darzustellen.<br />

Im türkisch-irakischen Grenzgebiet kam es zu verschärften<br />

militärischen Auseinandersetzungen zwischen der türkischen Armee<br />

und den Guerillaeinheiten der PKK, den sogenannten<br />

Volksverteidigungskräften (HPG), die europaweit auch zu<br />

Spannungen zwischen der PKK-nahestehenden Kurden und national<br />

gesinnten Türken führten.

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