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Verfassungsschutzbericht 2011 - Bundesamt für Verfassungsschutz

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- 78 -<br />

Landtagswahl in<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern am<br />

4. September <strong>2011</strong><br />

Berliner Abgeordnetenhaus-<br />

und<br />

Bezirkswahlen am<br />

18. September <strong>2011</strong><br />

Rechtsextremismus<br />

fessionellen und materialintensiven Wahlkampf. Der als Wahlkampfleiter<br />

fungierende Multifunktionär Apfel bezifferte das da<strong>für</strong> eingesetzte<br />

Budget auf rund 260.000 Euro. 32 Offensiv und siegessicher wurde<br />

das Wahlziel „7 Prozent plus x“ propagiert. Umso schockierter war die<br />

Gesamtpartei am Wahlabend, als beim Zweitstimmenanteil von 4,6%<br />

<strong>für</strong> die NPD (absolut: 45.826) das Scheitern an der Fünf-Prozent-<br />

Hürde feststand. Verschiedene Kommentatoren aus der NPD versuchten<br />

zunächst, die Wahlniederlage auf äußere Umstände wie die<br />

Tsunami- und Nuklearkatastrophe in Fukushima am 11. März <strong>2011</strong><br />

zurückzuführen. In der Debatte um die Wahlniederlage in Sachsen-<br />

Anhalt rückten jedoch rasch parteiinterne Erklärungsfaktoren in den<br />

Vordergrund wie mangelhafte Professionalität, unzureichende Strukturen<br />

in der Fläche, Defizite in der zielgruppenorientierten Themensetzung<br />

oder ineffizienter Ressourceneinsatz. Die Landtagswahl in<br />

Sachsen-Anhalt war somit Ausgangspunkt <strong>für</strong> eine sich über das<br />

gesamte Jahr <strong>2011</strong> hinziehende Strategiedebatte.<br />

Nach dem verfehlten Parlamentseinzug in Sachsen-Anhalt kam der<br />

Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 4. September <strong>2011</strong><br />

noch größere Bedeutung zu. Die NPD führte hier ebenfalls einen professionellen<br />

und ressourcenintensiven Wahlkampf, eigenen Angaben<br />

zufolge warb die Partei mit rund 80.000 Plakaten und einer Million<br />

Wahlkampfzeitungen. Es sollte unbedingt der Wiedereinzug in den<br />

Landtag gesichert werden, um aus Sicht der NPD in der Wahlbilanz<br />

<strong>2011</strong> kein völliges Desaster zu erleiden. Die Gesamtkosten der Wahlkampagne<br />

sollen etwa 200.000 Euro betragen haben. Tatsächlich<br />

gelang mit einem landesweiten Zweitstimmenresultat von 6,0% (absolut:<br />

40.642) der Wiedereinzug in den Schweriner Landtag, obschon<br />

die Partei gegenüber der Landtagswahl 2006 (7,3%; absolut: 59.845)<br />

etwa ein Drittel ihrer damaligen Stimmen verlor. Die fünf gewonnenen<br />

Landtagsmandate (2006: sechs) gingen an die bisherigen Abgeordneten<br />

Pastörs, Tino Müller, Michael Andrejewski und Stefan Köster<br />

sowie an den stellvertretenden Landesvorsitzenden David Petereit.<br />

Als NPD-„Hochburgen“ erwiesen sich die vier an der polnischen<br />

Grenze gelegenen Wahlkreise sowie der an Niedersachsen grenzende<br />

Wahlkreis Ludwigslust I.<br />

Die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September <strong>2011</strong><br />

war <strong>für</strong> die NPD von Brisanz, weil dort der damalige Bundesvorsitzende<br />

Voigt als Spitzenkandidat antrat. Dessen Herausforderer Apfel hatte<br />

seine Bewerbung um den Parteivorsitz zwar noch nicht offiziell<br />

bekannt gegeben, in der Partei bestanden aber zum damaligen Zeit-<br />

32 Junge Freiheit Nr. 11/<strong>2011</strong> vom 11. März <strong>2011</strong>, S. 4.

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