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Verfassungsschutzbericht 2011 - Bundesamt für Verfassungsschutz

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Fortführung<br />

der Anschläge<br />

Aktivitäten in<br />

Deutschland<br />

Islamismus / islamistischer Terrorismus<br />

- 267 -<br />

um Umarovs dominierende Rolle im Nordkaukasus zu gefährden. Der<br />

Einfluss Zakaevs auf die europäische Diaspora schwindet ebenso.<br />

Funktionsträger und Führungsstrukturen der CRI sind vor allem im<br />

europäischen Ausland festzustellen.<br />

Der Kaukasus-Konflikt wird zunehmend in die Zentren der<br />

Russischen Föderation getragen; immer wieder verüben<br />

nordkaukasische Separatisten dort verheerende Anschläge.<br />

Bei einem Selbstmordattentat auf dem Moskauer Flughafen<br />

Domodedowo am 24. Januar <strong>2011</strong> wurden 36 Menschen, darunter<br />

ein Deutscher, getötet und über 200 Personen zum Teil schwer<br />

verletzt. Umarov bekannte sich in einer Videobotschaft zu dem<br />

Attentat. Als Rechtfertigung nannte er Vergeltung <strong>für</strong> die „russische<br />

Invasion, Völkermord und Verbrechen im Kaukasus“.<br />

Anfang <strong>2011</strong> wurde eine Reihe von Anschlägen bzw.<br />

Anschlagsversuchen in der Nähe von Sotschi (Russland), dem<br />

Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014, verübt.<br />

Beispielsweise wurde in einem Skigebiet eine Seilbahn gesprengt, ein<br />

Angriff auf einen mit russischen Touristen besetzten Kleinbus verübt<br />

und an einer Gaspipeline eine Sprengvorrichtung platziert, die entschärft<br />

werden konnte. Obwohl keine Bekennerschreiben vorliegen,<br />

gehen die russischen Sicherheitsbehörden von der Urheberschaft<br />

militanter kaukasischer Gruppierungen aus, da kaukasische<br />

Separatisten zuvor bereits öffentlich gedroht hatten, die Olympischen<br />

Winterspiele zu stören.<br />

Einzelne Anhänger des „Kaukasischen Emirats“ in Deutschland<br />

verfügen über direkte Kontakte zu Führungspersonen im Kaukasus<br />

oder sind mit islamistischen und zum Teil auch kriminell organisierten<br />

Strukturen in Europa vernetzt, insbesondere in Belgien, Österreich<br />

und Tschechien.<br />

In Deutschland bzw. Europa werden vorrangig Gelder zur<br />

Unterstützung der Bewegung im Nordkaukasus gesammelt. Am<br />

23. November 2010 wurden in Aachen (Nordrhein-Westfalen),<br />

Antwerpen (Belgien) und Amsterdam (Niederlande) sowie am<br />

1. Dezember 2010 in Wien (Österreich) Personen tschetschenischer<br />

Herkunft festgenommen, die neben der Sammlung von<br />

Spendengeldern auch der Rekrutierung von Kämpfern <strong>für</strong> den<br />

Nordkaukasus beschuldigt werden.

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