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Verfassungsschutzbericht 2011 - Bundesamt für Verfassungsschutz

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Solidarität mit inhaftiertenlinksextremistischen<br />

Gewalttätern<br />

125<br />

Linksextremismus<br />

- 175 -<br />

Die Solidarität mit inhaftierten „GenossInnen“ im In- und Ausland hat<br />

innerhalb der „Antirepressionsarbeit“ einen besonderen Stellenwert.<br />

Linksextremisten erachten Solidaritätsarbeit als einen unverzichtbaren<br />

Aspekt ihrer Politik und Praxis:<br />

„Im Kampf um Befreiung stellt die Solidarität unsere stärkste Waffe<br />

gegen die Repression der herrschenden Klasse dar. Sie hilft uns, den<br />

Angriffen standzuhalten und den von Repression betroffenen Strukturen<br />

politische, materielle und moralische Unterstützung entgegenzubringen.<br />

Die Solidarisierung mit den revolutionären Gefangenen weltweit<br />

und die Unterstützung der sozialen Gefangenen, welche einen<br />

Teil der unterdrückten Klasse darstellen, gehören zu den Aufgaben<br />

jeder revolutionären Organisation.“<br />

(Homepage „Zusammen Kämpfen [Berlin]“, 1. Dezember <strong>2011</strong>)<br />

Die in diesem Themenfeld arbeitenden Gruppierungen wie die „Rote<br />

Hilfe e.V.“ (RH; vgl. Kap. III, Nr. 6), das „Anarchist Black Cross Berlin“<br />

und das „Netzwerk Freiheit <strong>für</strong> alle politischen Gefangenen“ befassen<br />

sich intensiv mit Verfahren gegen Linksextremisten im In- und Ausland.<br />

Insbesondere das Spektrum der gewaltbereiten Linksextremisten<br />

solidarisierte sich mit in Griechenland inhaftierten Angehörigen<br />

der dortigen linksextremistischen Gruppen „Conspiracy of Cells of<br />

Fire” 125 und „Revolutionärer Kampf“ 126 .<br />

So verübten unbekannte Täter am 13. Juni <strong>2011</strong> in Berlin einen<br />

Brandanschlag auf eine Niederlassung eines französischen Automobilherstellers.<br />

Zur Tat bekannte sich eine „Autonome Gruppe ‚Christos<br />

Tsoutsouvis‘“ (ehemaliges Mitglied der Organisation „Antistaatlicher<br />

Kampf“, das 1985 bei einer Auseinandersetzung mit der Polizei tödlich<br />

verletzt wurde) und begründete den Anschlag damit, dass die<br />

griechische Polizei mit Fahrzeugen des angegriffenen Konzerns ausgerüstet<br />

worden sei:<br />

„Wir fordern Freiheit <strong>für</strong> die Gefangenen aus den bewaffneten Gruppen,<br />

<strong>für</strong> die Gefangenen der anarchistischen Bewegung und <strong>für</strong> die<br />

sozialen Gefangenen in den griechischen Knästen. Ihren Kampf<br />

gegen die Mörder der MAT und Geheimpolizei, gegen den Terror der<br />

Faschisten und diverser Sondereinheiten wie DELTA, wollen wir<br />

Die griechische Gruppe „Conspiracy of Cells of Fire“ hat seit Anfang 2008 in Griechenland zahlreiche<br />

sachschadenorientierte Sprengstoffanschläge verübt und bekannte sich zuletzt im November 2010<br />

zum Versand mehrerer Postsendungen mit einer geringen Menge Schwarzpulver und einer Zündvorrichtung<br />

an diplomatische Vertretungen, zwischenstaatliche Einrichtungen und Regierungen, darunter<br />

auch an die Bundeskanzlerin.<br />

126 Der „Revolutionäre Kampf“ trat in Griechenland erstmals im Jahr 2003 in Erscheinung. Der Organisation<br />

werden mehrere Brand- bzw. Sprengstoffanschläge auf griechische Regierungseinrichtungen und<br />

die US-amerikanische Botschaft in Athen in den Jahren 2003 bis 2009 zugerechnet.

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