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Verfassungsschutzbericht 2011 - Bundesamt für Verfassungsschutz

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Sicherheitsgefährdende und extremistische Bestrebungen von Ausländern<br />

(ohne Islamismus)<br />

zu 2.000 meist tamilischstämmige Personen teil.<br />

Darüber hinaus fanden bundesweit kleinere Veranstaltungen und<br />

Kundgebungen zu den traditionellen Gedenktagen der LTTE statt. So<br />

wurden am 23. Juli <strong>2011</strong> in mehreren deutschen Städten Kundgebungen<br />

im Gedenken an den „Black July“, einem Pogrom an den<br />

Tamilen auf Sri Lanka im Jahre 1983, durchgeführt. Veranstalter war<br />

auch hier der VETD.<br />

Am 27. November <strong>2011</strong> fanden in Deutschland erstmals zwei<br />

getrennte Veranstaltungen zum „Heldengedenktag“ statt. Auf beiden<br />

Feiern wurde der im Kampf <strong>für</strong> einen unabhängigen Tamilen-Staat<br />

ums Leben gekommenen Kämpfer gedacht. In Dortmund (Nordrhein-<br />

Westfalen) fand die vom TCC organisierte traditionelle Veranstaltung<br />

der „Hardliner“ mit 3.500 Teilnehmern statt. In Mönchengladbach<br />

(Nordrhein-Westfalen) wurde eine offen als Konkurrenzveranstaltung<br />

zum „Heldengedenktag“ des TCC bezeichnete Gedenkfeier mit 500<br />

Teilnehmern durchgeführt. Beide Veranstaltungen verliefen friedlich.<br />

Die Ausrichtung einer konkurrierenden Veranstaltung hat den innerhalb<br />

der LTTE schwelenden Konflikt <strong>für</strong> die tamilische Diaspora in<br />

Deutschland offenkundig gemacht und stellt die bislang eindeutig<br />

dominierende Rolle des TCC erstmalig offen infrage.<br />

Andererseits ist die Teilnahme von 3.500 Personen <strong>für</strong> das TCC ein<br />

großer Erfolg. Die hohen Teilnehmerzahlen verdeutlichen, dass die<br />

Aktivitäten des TCC durch die Verurteilung ihrer Führungsfunktionäre<br />

zu mehrjährigen Freiheitsstrafen nicht beeinträchtigt wurden. Das<br />

TCC verfügt weiterhin über ein hohes Mobilisierungspotenzial innerhalb<br />

der tamilischen Diaspora.<br />

Bewertung Zweieinhalb Jahre nach dem Kriegsende ist eine einheitliche Neuausrichtung<br />

und Struktur der LTTE innerhalb der tamilischen Diaspora<br />

nicht erkennbar. Dabei ist derzeit weder das Ziel der „Hardliner“,<br />

die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes, noch das der<br />

„Moderaten“, über Verhandlungen zu einer Lösung des Konflikts zu<br />

kommen, realisierbar.<br />

Beide Strömungen versuchen derzeit, durch Demonstrationen und<br />

Öffentlichkeitsarbeit die Regierung Sri Lankas wegen Kriegsverbrechen<br />

anzuprangern und international zu isolieren. Neben den Kriegsverbrechen<br />

wird auch die weiterhin desolate humanitäre Situation der<br />

Tamilen auf Sri Lanka thematisiert.<br />

Dabei sind die LTTE sowohl auf die finanzielle Unterstützung der

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