Kurzreferate 2006 - Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie eV
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07 Dr. M. Groten<br />
Präzision und Ästhetik durch Elektrophorese: Vollkeramische Restaurationen<br />
Einführung<br />
Vollkeramische Kronen und Brücken lassen sich heutzutage mit verschiednen Materialien<br />
herstellen. Sie basieren vor allem auf Aluminium- oder Zirkonoxid. Trotz der zunehmenden<br />
Dominanz CAD/CAM-basierter Systeme bieten sich auch andere Verfahren<br />
an. Für die seit Jahren bewährte In-Ceram-Keramik (Vita Zahnfabrik, Bad Säckingen)<br />
stehen gleich mehrere Techniken zur Herstellung von Kronen- und Brückengerüsten<br />
zur Verfügung: (klassische) Schlickertechnik, Kopierschleifen, CAD/CAM und Elektrophorese.<br />
Die Technik der Elektrophorese (PEARLceram, früher Wol-Ceram, TEAMZIEREIS,<br />
Engelsbrand) erlaubt es, In-Ceram-Gerüste aus Suspensionen feinster Keramikpartikel<br />
definiert abzuscheiden. Das Prinzip ähnelt der Galvanotechnik für metallbasierte Restaurationen.<br />
Die Elektrophorese bietet mehrere Vorteile: Wie in der Galvanotechnik entstehen<br />
Gerüste höchster Qualität und Präzision dank fehlerfreier, homogene Schichtung<br />
der Keramikpartikel, ferner lassen sich definierte und einheitliche Gerüstwandstärken<br />
erzielen sowie eine exzellente Passgenauigkeit der Gerüste erzielen (Abb. 1, 2).<br />
Abb. 01 Abb. 02<br />
Methode<br />
Für die eletrophoretische Herstellung von In-Ceram-Gerüsten mit PEARLceram werden<br />
die mit einer unterhalb der Präparationsgrenze exakt angelegten Kehlung vorbereiteten<br />
Originalstümpfe des Meistermodells mit einer feinen, elektrisch leitenden Beschichtung<br />
überzogen – ähnlich dem Distanzlack in konventioneller Technik. Unter Anlegen einer<br />
elektrischen Spannung durchläuft dieser Stumpf einen Tauchprozeß in der Keramikpartikel-Suspension.<br />
Dabei scheidet sich eine einheitlich starke, dichte und homogene<br />
Keramikschicht elektrophoretisch auf dem Stumpf ab. Ihre Schichtstärke hängt von der<br />
Dauer des Tauchprozesses und der insgesamt geflossenen Strommenge ab (Abb. 3).<br />
Nach dem Tauchprozeß lässt man den Stumpf trocknen. Anschließend werden die<br />
Überschüsse schabend mit einem scharfen Instrument oder rotierend mit abrasiven<br />
Gummierlinsen bis exakt auf die Präparationsgrenze ausgearbeitet und das Käppchen<br />
abgehoben. Die hohe Standfestigkeit elektrophoretisch abgeschiedener Gerüste erlaubt<br />
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