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Kurzreferate 2006 - Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie eV

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Wurden Karies und Parodontose als Krankheit „ausgerottet“? Gibt es wirklich weniger<br />

Bedarf an Zahnersatz? Oder wird gar die Hälfte aller Aufträge bereits im Ausland bearbeitet?<br />

Alle diese Fragen kann man sicherlich mit einem klaren NEIN beantworten.<br />

Der entscheidende Faktor ist der „verunsicherte“ Patient, denn er ist durch die Gesundheitsreform<br />

in die für ihn ungewohnte Rolle des Entscheiders gedrängt worden.<br />

Endgültig vorbei sind die Zeiten der Verschreibungsprothetik für Patienten, Zähnärzte<br />

und Zahntechniker. Eigenverantwortung in der „Gesundheitsfalle“ bedeutet für jeden<br />

von uns, es geht an den eigenen Geldbeutel und der ist zugenäht. Der ernüchternde<br />

Blick auf einen Heil- und Kostenplan treibt dem Patienten den Angstschweiß auf die<br />

Stirn und dabei ist es völlig egal, ob er das „Fachchinesisch“ versteht oder nicht. Die<br />

Beteiligung an den Kosten lässt ihn auf die Bremse treten, der gegenwärtige Nachfragestillstand<br />

ist die Folge. Der Betrag, den er auf dem Heil- und Kostenplan liest, ist<br />

für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar, es stellt sich die berechtigte Frage:<br />

„Was bekomme ich dafür“. In Zeiten von des „Geiz ist Geil“ und „Ich bin doch nicht<br />

blöd“ wird suggeriert, „Du bekommst ein tolles Produkt und hast gleichzeitig etwas<br />

gespart“.<br />

Marketing für Praxis und Labor<br />

Die Aufklärung des Patienten war noch nie so wichtig wie heute. Marketingmaßnahmen<br />

für Dentallabor und Zahnarztpraxis sind schon lange propagiert, durch eine<br />

mangelnde Ausbildung in den beiden beteiligten Berufsfeldern ist die Umsetzung einer<br />

Verkaufs- und Marketingstrategie nur mit großem Willen und Eigeninitiative umsetzbar.<br />

Bisher sahen Dentallabore, gestützt durch das sichere Korsett der BEL- „Höchstpreisliste“,<br />

wenig Handlungsbedarf. Die Kostenstruktur eines Dentallabors wurde auf<br />

die nach der BEL erzielbaren Kassenpreise ausgerichtet. Mit Einführung des Festzuschusssystems<br />

wird ein kostendeckendes produzieren für reine Kassenleistungen immer<br />

schwieriger.<br />

Das Interesse des Dentallabors kann nur darin bestehen, die Verlagerung der Angebotspalette<br />

aus den ohnehin kaum noch kostendeckenden Kassenleistungen in den<br />

Bereich der Privatleistungen zu vollziehen.<br />

Privatleistungen müssen gerade jetzt im verstärkten Maße die Lücke schließen!<br />

Unter Privatleistungen versteht man meistens hochwertige und somit hochpreisige<br />

Alternativen zu den bezuschussten Leistungen der Krankenkassen. Damit kann in der<br />

derzeitigen Situation der „Entscheidungsträger“ Patient nur schlecht motiviert werden.<br />

Interessant wird für den Patienten eine Diskussion über ein ausgewogenes Preis-<br />

Leistungsverhältnis. Verschiedene Qualitäten erfordern maßgeschneiderte Leistungen,<br />

die ihren Preis haben. Wer alles verramscht, verramscht sich letztlich selbst.<br />

Alternativen<br />

Bei der Wahl einer Einzelkronenversorgung im Frontzahnbereich haben Patienten zwischen<br />

einer „Kassenlösung“, also einer einfach geschichteten Verblendkrone auf einem<br />

Metallgerüst oder einer gerüstfreien Vollkeramikkrone zu einem nach oben offenen<br />

Preis zu entscheiden. Der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten liegt in der<br />

ästhetischen Ausstrahlung. Ästhetik ist ein wichtiges Qualitätskriterium, die Leistung ist<br />

anspruchsvoller und hat ihren Preis. Da Patienten momentan für die Privatleistung<br />

Ästhetik nicht mehr so viel Geld ausgeben können, bleibt eigentlich nur die Möglichkeit<br />

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