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Kurzreferate 2006 - Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie eV

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13 Dr. A. Psoch* | Prof. J. Setz<br />

Klinische Erfahrung mit gefrästen und keramisch-verblendeten Titankronen<br />

Aufgrund der Kostensteigerung im Gesundheitswesen, die sich auch auf die Therapieentscheidungen<br />

der Patienten hinsichtlich der Wahl von Metall-Legierungen niederschlägt,<br />

wird die Nachfrage nach preisgünstigen aber dennoch biokompatiblen und<br />

anwendungssicheren Legierungswerkstoffen zunehmen. Der Ersatz dentaler Edelmetall-Legierungen<br />

durch Titan könnte hierzu einen Beitrag liefern, da es hinsichtlich<br />

Preis und Biokompatibilität hervorragende Eigenschaften aufweist.<br />

Bei gefrästen Titanrestaurationen entsteht im Vergleich zu gegossenen Gerüsten keine<br />

die Keramikhaftung negativ beeinflussende alpha-case Schicht. Hinsichtlich der Verbundfestigkeit<br />

können daher Verbesserungen der klinischen Funktionsdauer erwartet<br />

werden, da bislang bei gusstechnisch verarbeiteten Titankeramiken noch keine ähnlich<br />

niedrigen Misserfolgsraten wie bei Hochgoldlegierungen erzielt werden konnten. Allerdings<br />

existierten bislang wenige Untersuchungen zur klinischen Bewährung von gefrästen<br />

titankeramischen Restaurationen.<br />

Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluierung klinischer Misserfolgsraten beim<br />

Verbund von Verblendkeramiken und gefrästen Titanrestaurationen. Nachfolgend sollen<br />

die ersten Zwischenresultate nach 12-monatiger Tragezeit vorgestellt werden.<br />

Bei 34 Patienten (22 Frauen, 12 Männer) wurden innerhalb eines Jahres 162 Gerüsteinheiten<br />

(29 Front- und 133 Seitenzahnversorgungen) nach einem definierten<br />

Schema eingegliedert. Alle Gerüste wurden mittels eines neuartigen CAD/CAM-Verfahrens<br />

(Everest, Fa. KaVo, D) aus Reintitan (Grad 2) gefräst und mit speziellen<br />

Keramiken (Vita-Titankeramik, VITA Zahnfabrik, H. Rauter GmbH & Co. KG, Bad<br />

Säckingen oder der GC Initial Ti, GC Germany GmbH) vollverblendet. Die Beurteilung<br />

der einzelnen Restaurationen erfolgte nach einem einheitlichen Protokoll. Als Untersuchungsparameter<br />

flossen allgemeine Angaben zur Anamnese ein, Defektklassen wie<br />

Haarrisse (feiner Riss, der durch unterschiedlichen Lichteinfall in der Verblendung erkennbar<br />

ist), Sprünge (deutlicher Sprung in der Verblendung mit Verfärbung im<br />

Sprung), Abplatzungen innerhalb der Keramik und Abplatzungen mit Freilegung des<br />

Metallgerüstes. Weiterhin wurden Farbveränderungen der Verblendung, Oberflächenveränderungen<br />

und Vitalität protokolliert. Der Randschluss der Restaurationen wurde<br />

subjektiv mittels einer zahnärztlichen Sonde bewertet. Okklusaler Kontakt der Restaurationen<br />

wurde in statischer und dynamischer Okklusion dokumentiert. Als parodontale<br />

Parameter wurden der Lockerungsgrad (0 bis III), Plaqueindex nach Sillness<br />

und Löe und der Sulkus-Blutungs-Index nach Mühlemann und Son erhoben.<br />

Das Studiendesign sieht die Erstuntersuchung am Tag der Eingliederung, eine Nachkontrolle<br />

nach 6 Monaten, sowie jährliche Nachkontrollen nach 1, 2 und 3 Jahren vor.<br />

Zur 1-Jahreskontrolle konnten alle Patienten nachuntersucht werden, so dass der Auswertung<br />

alle 162 Einheiten mit 120 Kronen oder Brückenpfeilern bzw. Suprakonstruktionen<br />

und 42 Brückenzwischengliedern zur Verfügung standen. Alle Restaurationen<br />

waren insitu, zwischenzeitliches Rezementieren war nicht erforderlich. Bislang<br />

mussten insgesamt 14 Defekte an der Titankeramik verzeichnet werden (8,7%). Neben<br />

1 Haarriss (0,6%) traten noch 10 Frakturen (6,2%) innerhalb der Keramik und 3 wei-<br />

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