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Kurzreferate 2006 - Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie eV

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und einen steilen Höckerfurchenwinkel haben. Wäre nun der Radius kleiner, müssten<br />

unnötig Arbeitskontakte fortgeschliffen werden. Die Unterkieferseitenzähne werden mit<br />

ihren Höckerspitzen, in der entsprechenden Aufstellphase, in Kontakt zum Okklusionsebeneneigungsanzeiger<br />

gestellt.<br />

5. Das Aufstellkonzept<br />

Die Systembeschreibung des Aufstellkonzeptes, „APFNT Totalprothetik System“, wurde<br />

von Jürg Stuck, Essen, erarbeitet.<br />

Der erste Schritt des Aufstellens besteht darin, die Oberkieferzentralen nach Physiognomie<br />

(Lippenposition und Mimik), muskulärem Gleichgewicht (Zusammenspiel innerer<br />

und äußerer Muskulatur) und dem Funktionsbereich Sprache zu positionieren.<br />

Im darauf folgenden Schritt werden die Oberkieferlateralen und die Oberkiefereckzähne<br />

unter Berücksichtigung der Physiognomie, des muskulären Gleichgewichtes und der<br />

entsprechenden Lachlinie aufgestellt.<br />

Die Positionierung der Unterkieferzentralen, ist abhängig von der entsprechenden<br />

skeletallen Klasse und des Funktionsbereichs Sprache. Hieraus ergeben sich die sagittale<br />

Distanz und der Überbiss der Oberkiefer- zu den Unterkieferfrontzähnen.<br />

Die Zuordnung der unteren Lateralen und der Eckzähne erfolgt in Harmonie zu den<br />

Oberkieferfrontzähnen. Im nächsten Schritt erfolgt die Modellanalyse.<br />

Die knöchernen Begrenzungslinien im Ober-und Unterkiefer werden eingezeichnet.<br />

Im Oberkiefer ist das der innerste, tiefste Bereich der Umschlagfalte und im Unterkiefer<br />

lingual, die Kieferzungenbeinlinie (Linea mylohyoidea) und buccal, die schräge Linie<br />

(Linea obliqua).<br />

Mit dem Kieferkammprofilzirkel wird das sagittale Kieferkammprofil auf den äußeren<br />

Modellrand übertragen. Die Kondylenvorgleitbahn wird nun nach anterior verlängert.<br />

Dort wo das sagittale Kieferkammprofil steiler ist, als die Kondylenvorgleitbahn, wird<br />

eine Stopplinie angezeichnet. Hinter dieser Stopplinie darf kein Zahn mehr antagonistisch<br />

aufgestellt werden.<br />

Die Seitenzähne werden nun in einer Zahn-zu-Zahn-Beziehung und in einer lingualisierten<br />

Okklusion aufgestellt (lingualisierte Okklusion ist ein Begriff der von Pound<br />

geprägt wurde und bedeutet, dass die palatinalen Höcker der Oberkieferseitenzähne,<br />

zu den zentralen Gruben der Unterkieferseitenzähne Kontakt aufnehmen). Nur mit<br />

dem lingualisierten Okklusionskonzept kann man den Spagat schaffen, Zähne so weit<br />

nach buccal zu stellen, dass Wangenkontakt erreicht wird, ohne dass gleichzeitig buccale<br />

Kraftvektoren auftreten, die dann außerhalb des knöchernen Prothesenlagers auftreffen.<br />

Das lingualisierte Okklusionskonzept ist in Verbindung mit der Zahn-zu-Zahn<br />

Beziehung, in der Totalprothetik, das Mittel der Wahl.<br />

Der erste obere Prämolar wird provisorisch in das muskuläre Gleichgewicht aufgestellt,<br />

dann wird mittels eines Laserpointers überprüft, ob der Zahn mit seinem Kontaktbereich<br />

innerhalb der knöchernen Begrenzung und somit autonom kaustabil steht. Der<br />

untere erste Prämolar wird aufgestellt und die Kontaktsituation zum Antagonisten überprüft.<br />

Der Zahn wird sodann mit seiner buccalen Höckerspitze in Kontakt zum Okklusionsebeneneigungsanzeiger<br />

gebracht. Die Kontaktsituation der beiden ersten Prämolaren<br />

zueinander wird nun definitiv hergestellt, hierbei muss die buccale Höckerspitze<br />

des UK ersten Prämolaren, einen Zweipunktkontakt auf der mesialen Randleiste des<br />

oberen ersten Prämolaren aufweisen. Auch hier wird der Kontaktbereich mittels des<br />

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